ARD benötigt Milliarden-Überschuss vom Rundfunkbeitrag

28.8.2015, 16:21 Uhr
ARD und ZDF meldeten bei der Finanzkommission KEF einen Mehrbedarf in Milliardenhöhe an. Die Rundfunkgebühren steigen allerdings nicht automatisch.

© dpa ARD und ZDF meldeten bei der Finanzkommission KEF einen Mehrbedarf in Milliardenhöhe an. Die Rundfunkgebühren steigen allerdings nicht automatisch.

Die ARD möchte wegen ihres wachsenden Geldbedarfs an den Milliarden-Überschuss aus dem Rundfunkbeitrag heran, der bislang auf Sperrkonten eingefroren ist. Das geht aus einer Mitteilung des Senderverbunds hervor. Die ARD legte am Freitag der Expertenkommission KEF einen Antrag für die Finanzen von 2017 bis 2020 vor. "Gute Programme kosten Geld, deswegen brauchen wir für die kommende Beitragsperiode ab 2017 einen Ausgleich für Preissteigerungen", erläuterte der ARD-Vorsitzende Lutz Marmor.

Die ARD-Sender erwarten sogar so starke Kostenzuwächse, dass ihr Finanzbedarf auch mit der Auflösung der 1,16 Milliarden Euro ARD-Beitragsrücklage noch nicht gedeckt wäre. "Wir brauchen die komplette ARD-Reserve und nach heutigem Stand 99 Millionen Euro mehr pro Jahr", sagte Marmor der Deutschen Presse-Agentur.

Wachsende Kosten für Programm und Ausbau

Die Steigerung des Aufwandes pro Jahr liege für seinen Senderverbund in den vier Jahren bei durchschnittlich 2,2 Prozent. Neben steigenden Gehältern müsse die ARD unter anderem wachsende Kosten für Programm und den Ausbau digitaler Verbreitungswege schultern, sagte Marmor.

Die Beitragsrücklage besteht aus Zusatzeinnahmen aus der Umstellung von der alten Rundfunkgebühr auf den neuen Rundfunkbeitrag im Jahr 2013. Noch bis Ende 2016 dürfen ARD, ZDF und Deutschlandradio nicht vom Geldsegen profitieren. Sie hatten ihren Finanzbedarf schon vorher angemeldet. Gelder, die darüber hinausgehen, fließen auf Sperrkonten.

Die KEF überprüft den angemeldeten Bedarf der Rundfunkanstalten und gibt eine Empfehlung an die Länder zur Höhe des Rundfunkbeitrags ab. Das Gremium kann aber auch die Anmeldungen der Sender eindampfen. Die Ministerpräsidenten wollen den Beitrag stabil halten.

3 Kommentare