Bewegende Erinnerung an Raoul Wallenberg

4.8.2012, 19:29 Uhr
Bewegende Erinnerung an Raoul Wallenberg

© dpa

Im Stockholmer Vorort Sigtuna veranstaltete die Raoul-Wallenberg-Akademie eine Zeremonie zu Ehren des Diplomaten im Beisein von Kronprinzessin Victoria, Bildungsminister Jan Björklund sowie Angehörigen. In anderen Staaten wurde Wallenbergs als eines „Gerechten unter den Völkern“ gedacht – ein Ehrentitel, der in Israel für diejenigen Nicht-Juden eingeführt wurde, die während des Zweiten Weltkrieges Juden vor der Ermordung in den Konzentrationslagern der Nazis retteten.

In New Yorker Synagogen waren Gottesdienste mit einem Trauergebet für Wallenberg geplant, in Berlin sollte im Stadtteil Wilmersdorf in der Nähe der gleichnamigen Straße eine Büste Wallenbergs eingeweiht werden. In Budapest hatte es bereits am Freitag eine Gedenkveranstaltung gegeben.

Der junge schwedische Diplomat hatte von 1944 an in Budapest damit begonnen, die Juden mit sogenannten Schutzpässen auszustatten und sie so vor der Deportation in die NS-Vernichtungslager zu bewahren. Dabei nutzte er die guten Kontakte seiner einflussreichen Familie, bestach ranghohe Nazis und unterhielt Kontakte zu SS-Obersturmbannführer Adolf Eichmann, der die „Endlösung“ propagierte und die Judentransporte in die Konzentrationslager organisierte.

Nach dem Einmarsch der Roten Armee in Ungarn wurde Wallenberg im Januar 1945 festgenommen und verschwand spurlos. Die Sowjetunion und später Russland erklärten stets, Wallenberg sei am 17. Juli 1947 in sowjetischem Gewahrsam gestorben. Seine Todesumstände und das genaue Datum wurden jedoch nie geklärt.

 

 

 

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