Dick und schnaufend aber furchtbar süß: Der Mops

28.8.2015, 10:24 Uhr
Dick und schnaufend aber furchtbar süß: Der Mops

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Ursprünglich kommt der Mops aus China, wo er schon vor 2000 Jahren als eigenständige Rasse gezüchtet wurde. Nur Kaiser durften ihn besitzen und berühren. Im Spätmittelalter kam der Mops nach Europa. Ein ausgewachsenes Exemplar wiegt bis zu acht Kilo. Die Hunde werden zwischen 13 und 15 Jahren alt. Was nur wenig bekannt ist: Die Hunderasse gehört zu den Molossern. Damit ist sie trotz des Größenunterschiedes mit der Dogge verwandt.

Modehund oder nicht: Laut einer Statistik des Verbands für das Deutsche Hundewesen waren die Nachwuchszahlen zuletzt etwas rückläufig. So gab es vergangenes Jahr 448 Welpen in Deutschland, 2010 waren es noch 719 – zehn Jahre davor aber nur 230. Laut Autorin Katharina Teutsch ("Der Mops“) gibt es jedoch keine verbindlichen Zahlen, die über die tatsächliche Zahl lebender Möpse in Deutschland Auskunft geben.

Wertminderung für einen Mops

Nicht alle Züchter seien bei den einschlägigen Verbänden registriert. Aber wenn man die Züchter frage, sei immer von einer stetig steigenden Nachfrage die Rede. Empirische Beobachtungen in Großstädten zeigten: "Der Mops ist der Modeschoßhund der Stunde.“

Möpse schaffen es auch öfter in die Schlagzeilen. Das Landgericht Ingolstadt beschäftigte sich mit dem Schicksal von Emma, der lahmenden Hündin. Ihr Frauchen glaubte, dass sie genetisch bedingt mit einem Haltungsschaden auf die Welt kam und klagte. Der Rechtsstreit dauerte fast zwei Jahre und endete im Juni mit einem Vergleich: Die Züchterin sollte der Käuferin 700 Euro Wertminderung zahlen – die Hälfte des Kaufpreises.

Die Stadt Brandenburg/Havel beherbergt ein "Waldmopszentrum“: Die Geburtsstadt Loriots setzte damit ihrem Ehrenbürger Vicco von Bülow (1923-2011) ein Denkmal. Zu sehen ist ein Rudel gehörnter Bronze-Waldmöpse. Das Denkmal erinnert an Loriots Humor. So hatte er einmal über den "Wilden Waldmops“ referiert. Von Loriot stammt auch der vielzitierte Satz: „Ein Leben ohne Mops ist möglich, aber sinnlos.“

Hässlich oder schön?

Kulturwissenschaftlerin Teutsch sagt, der Mops sei nicht schön im klassischen Sinne des Wortes. Dennoch fänden ihn viele Menschen hinreißend. Aber auch sein Wesen werde von Fans als schön beschrieben: "Dem Mops wird ein kindlicher Anarchismus zugutegehalten.

Seine Disziplinlosigkeit bei gleichzeitiger Treue rührt Mopsbesitzer über alle Maßen. Ganz entscheidend aber könnte auch der Blick des Mopses sein. Der ist nämlich sorgenvoll und appelliert ans menschliche Mitgefühl. Wer könnte einem solch naiven Wesen eine Bitte abschlagen?“

Der Organisator des Mopstreffens, Thomas Zupan, denkt, dass es unter den Züchtern einige schwarze Schafe gibt. Er lege bei seinen Züchtungen Wert auf lange Beine, schlanken Bau und etwas mehr Schnauze, so wie die Rasse um das Jahr 1900 ausgesehen habe. Was ihm gefällt: "Der Mops ist der Clown unter den Hunden.“ Der Hund sei gesellig und verschmust. Von einem Mops-Biss habe er noch nie gehört. "Er kann sehr gut mit Kindern.“

Eine Sache sollten sich Mopsfreunde nach dem Kauf gut überlegen: Wenn der Hund einmal ins Bett durfte, kann man ihm das nicht mehr abgewöhnen, sagt Zupan. Bei ihm dürfen alle neun Möpse mit ins Bett.

Auch in der nordbayern.de-Redaktion gibt es einen Mops. Otto ist vielen sicher schon bekannt, mehrere Male arbeitete der schwarze Hund als Fußball-Orakel für die Redaktion. Und auch wenn vielleicht nicht jede Vorhersage stimmt, eins ist sicher: Otto ist einfach ein niedliches Kerlchen:

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