Doppelmord in Höfen: Angeklagter bittet um Vergebung

28.9.2018, 17:52 Uhr

"Ich flehe Sie um Vergebung an", schrieb der 25-Jährige an die Witwe, die als einzige den Überfall im Februar 2017 überlebt hatte. Es habe ein gewöhnlicher Diebstahl werden sollen. "Es ist zu etwas geworden, das niemals geschehen sollte."

In dem Prozess sind drei Männer sowie eine Ex-Pflegerin aus Polen wegen Mordes beziehungsweise versuchten Mordes, erpresserischen Menschenraubes und schweren Raubes angeklagt. Die Frau hatte in Höfen einen schwerkranken Mann betreut. Nach dessen Tod soll sie mit ihrem Bruder, ihrem Sohn und einem Bekannten den Raubüberfall auf die wohlhabende Witwe ausgeheckt haben. Bei der Tat starben eine 76 Jahre alte Freundin und ein 81 Jahre alter Bekannter der Witwe. Diese überlebte schwer verletzt.

Am Freitag wurden über mehrere Stunden auch Vorstrafenregister der Angeklagten verlesen. Vor allem der Hauptangeklagte war mehrfach vorbestraft; er wurde in Polen und Deutschland unter anderem wegen Diebstahls und Urkundenfälschung verurteilt. Seine Verteidiger beantragten, erneut eine organische Persönlichkeitsstörung des 44-Jährigen zu prüfen. Dies lehnte das Gericht aber ab. Richter Thomas Bott wollte am Abend noch mit den Plädoyers beginnen lassen.