Fastnacht in Franken: Veitshöchheim ist startklar

17.2.2017, 15:54 Uhr
Markus Söder ist bekannt für seine kreativen Faschingskostüme. Was oder wen er in diesem Jahr darstellt, ist noch unklar. Als Punk wird er wohl eher nicht noch einmal zum Frankenfasching fahren.

© Günter Distler Markus Söder ist bekannt für seine kreativen Faschingskostüme. Was oder wen er in diesem Jahr darstellt, ist noch unklar. Als Punk wird er wohl eher nicht noch einmal zum Frankenfasching fahren.

Klar, dass das bayerische Kabinett um Ministerpräsident Horst Seehofer nahezu geschlossen anreist, um sich von den Narren den Spiegel vorhalten zu lassen. "Wir werden richtig austeilen", kündigt Bernhard Schlereth, der Präsident des Fastnachtverbandes Franken, an, der Abend solle aber auch zum Nachdenken anregen. Erstmals mit dabei: ein 16-jähriges Büttenrednertalent.

Als was kommt der Söder diesmal? Hat der Herrmann wieder seinen Cowboyhut auf? Künstler wie Volker Heißmann und Martin Rassau alias Waltraud und Mariechen oder Norbert Neugirg, Kommandant der Altneihauser Feierwehrkapell'n, schwören, sie hätten keinen blassen Schimmer, in welcher Maschkera Minister und Prominenz aus Gesellschaft und Kirche über den Roten Teppich laufen werden, der ihnen im Foyer der Halle ausgerollt wird.Also wird so mancher Sketch erst in allerletzter Minute fertiggestellt. Wie das geht, erklärt Blödelbarde Rassau so: "Wir schauen uns die Prominenz an und sprechen einfach aus, was jeder im Kopf hat, wenn er die Politiker in den Kostümen sieht, es sich aber doch nicht sagen traut...".

 

Abgesagt hätten bislang nur Landwirtschaftsminister Helmut Brunner und Europaministerin Beate Merk, versichert Kathrin Degmair, die Leiterin des BR-Studios Franken, das die Regie über das Spektakel führt. Dafür sitze mit Andrea Leopold Schadt diesmal ein echter Franken-Tatort-Ermittler im Saal, ebenso Katharina Schulze, die sich morgen als Nachfolgerin für Margarete Bause an die Spitze der Landtagsfraktion der Grünen wählen lassen will.

"Große Tiere" wollen auch die Künstler auf die Bühne holen, doch Details ihres Programms rücken sie nicht heraus. Nur so viel: Eine Geburtstagsparty mit viel Selbstbeweihräucherung soll die 30. Ausgabe von "Fastnacht in Franken" nicht werden, auch wenn man eine Hommage an Bruno Gold und Joe Doell von den legendären "Gebrüdern Narr" vorbereitet hat, die seit 30 Jahren in verschiedenen Rollen den Faschings-Klamauk mitbestreiten.

Natürlich sind die Publikumslieblinge wie Michl Müller, Otti Schmelzer oder der exzellente Büttenredner Peter Kuhn wieder mit dabei. Bernd Händel von der Buchnesia Nürnberg wird die Prunksitzung zum 25. Mal leiten. Aber auch der Nachwuchs bekommt ein Forum: Der 16-jährige Marco Breitenbach von der Schwarzen Elf in Schweinfurt gilt als "echter Knaller" in der Bütt, die letzten Jahre habe man ihn beobachtet, jetzt sei er "reif für die große Bühne", sagt BR-Redakteur Rüdiger Baumann.

Zudem gibt es einen eigenen "Jugendblock" und erstmals eine Tanzeinlage der Allersberger Flecklashexen. Das alles ist auch ein Verdienst von Verbandspräsident Bernhard Schlereth, dem besonders die Nachwuchsarbeit in den Faschingsvereinen zwischen Schweinfurt und Spalt am Herzen liegt. Ministerpräsident Seehofer hat ihm für seinen Einsatz am Montagabend das Bundesverdienstkreuz am Bande verliehen, bei einem Staatsempfang in Veitshöchheim, zu dem erstmals und ausschließlich 600 Gäste aus den Brauchtumsvereinen eingeladen waren.

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