Gegen Fremdenhass: "Schrei nach Liebe" wieder in die Charts
3.9.2015, 20:05 Uhr
Zur symbolischen Unterstützung von Flüchtlingen setzt sich die "Aktion Arschloch" dafür ein, das Lied "Schrei nach Liebe" von den Ärzten wieder in die Charts zu bringen. Der Song war erstmals 1993 veröffentlicht worden und richtet sich gegen Neonazis. Die Initiatoren wollen damit nach eigenen Angaben, "auf einfache Weise dazu beitragen, ein Zeichen gegen die in Deutschland grassierende Fremdenfeindlichkeit zu setzen". Der Band dürfte das zugutekommen. Sie hat mit der Aktion den Angaben zufolge aber nichts zutun.
Allerdings wurden die Ärzte natürlich auf die "Aktion Arschloch" aufmerksam und gaben ein Statement auf ihrer Homepage dazu ab.
"die ärzte finden es gut und wichtig, dass im Radio Stellung bezogen wird. Die Aktion wäre auch mit jedem anderen Anti-Nazi-Song cool. Wenn es unser Lied sein soll, unterstützen wir das aber natürlich gern. Wir wollen an dieser Sache definitiv nichts verdienen und werden alle Einnahmen von "Schrei nach Liebe" (auch aus der GEMA) an Pro Asyl spenden. Wir wünschen allen Nazis und ihren Sympathisanten schlechte Unterhaltung. Bela, Farin, Rod"
Immer wieder gab es in den letzten Jahren Aktionen, bei denen Musikfans alte Lieder in die Charts brachten. So stand Weihnachten 2009 der Song "Killing In The Name Of" von Rage Against The Machine auf dem ersten Platz der britischen Charts. Die Single erschien erstmals 1992. Viele Briten wollten nicht, dass wie in den Jahren zuvor der Gewinner der Castingshow "X-Factor" die erste Position am Heiligabend einnahm - mit Erfolg.
Und auch die "Aktion Arschloch" ist auf einem guten Weg: Bei den Amazon-Mp3-Verkaufscharts steht der Song mittlerweile wieder auf dem siebten Platz. Ob "Schrei nach Liebe" auch in den deutschen Charts nach oben klettert? Die nächste Aktualisierung findet am Freitagnachmittag statt. Und dann könnte es bald wieder aus dem Radio schallen: "Deine Springerstiefel sehnen sich nach Zärtlichkeit."
