Gutes Wetter sorgt für Besucher-Ansturm im Tiergarten

10.11.2018, 09:21 Uhr
Das anhaltend gute Wetter in diesem Jahr sorgte für deutlich höhere Besucherzahlen im Nürnberger Tiergarten.

© Roland Fengler Das anhaltend gute Wetter in diesem Jahr sorgte für deutlich höhere Besucherzahlen im Nürnberger Tiergarten.

Von Januar bis Ende Oktober 2018 haben rund 1.080.000 Menschen den Nürnberger Tierpark besucht, rund 40.000 mehr als im vergangenen Jahr. "Wir sind mit sehr guten Zahlen unterwegs", sagte eine Sprecherin des Tiergartens. Die Millionenmarke sei in diesem Jahr etwas früher geknackt worden, auch im Durchschnitt der vergangenen fünf Jahre waren es heuer bis Ende Oktober rund 88.500 Besucher mehr.

Ein Grund für die gestiegenen Besucherzahlen könne das lang anhaltende gute Wetter sein, so die Sprecherin. Ob die heißen Temperaturen während der Sommerferien zu einem weniger starken Andrang geführt haben, könne sie im Moment nicht sagen. "Wir sind ein Zoo mit sehr viel Schatten", erklärte die Sprecherin, "es könnte also sein, dass die große Hitze dann gar nicht so das Thema war".

Für Tiere und Pflanzen sei das hingegen gewesen. Zwar sei der Wasserverbrauch des laufenden Jahres noch nicht erfasst, aber "wir gehen natürlich schon davon aus, dass wir die Tiere mit mehr Wasser tränken mussten, wie wir auch die Bäume natürlich mit mehr Wasser versorgen mussten". Es sei damit zu rechnen, dass der Verbrauch enorm in die Höhe gegangen sei.

Die Eintrittspreise für den Tiergarten im Osten der Stadt liegen derzeit bei 16 Euro (Jugendliche über 17 Jahre und Erwachsene), 12 Euro (Jugendliche von 14 bis 17 Jahren) und 7,70 Euro (Kinder von 4 bis 13 Jahren). Ermäßigte Tickets gibt es zum Preis von 14 Euro.

Zoo Augsburg

Im Augsburger Zoo hat das lang anhaltende gute Wetter zu hohen Besucherzahlen geführt. Noch sei das Jahr nicht zu Ende, aber es sehe so aus, als ob die Besucherzahlen deutlich besser werden als 2017, sagte die Geschäftsführerin Barbara Jantschke. Zu Beginn der Sommerferien habe das allerdings noch anders ausgesehen. "Wir hatten natürlich mit dem heißen Sommer zu kämpfen", so Jantschke: "Der August, was ja normalerweise unser stärkster Monat ist, war so schlecht wie die letzten zehn Jahre nicht mehr". Das gute Wetter bis in den Herbst hinein habe dies aber "mehr als ausgeglichen".

Andere Konsequenzen der Hitze hingegen seien bislang noch nicht wieder ausgeglichen. "Wir haben ja Wasser als Abgrenzung von den Gehegen und da ist nicht so viel drin wie üblicherweise", erklärte die Geschäftsführerin. Der sehr niedrige Wasserstand führe aber nicht zu mehr Kosten, sondern sehe einfach nur "unschön" aus.

Ende 2019 erwartet die Besucher des Augsburger Zoos ein neues Highlight: Auf insgesamt 10.000 Quadratmetern soll eine neue Elefantenanlage eröffnet werden. Mit sechs Millionen Euro sei für ein neues Haus und eine Außenanlage für die grauen Riesen so viel wie noch nie investiert worden, wie Jantschke erklärte.

Jugendliche und Erwachsene zahlen im Zoo Augsburg von März bis Oktober 11 Euro, um Elefanten und Co. zu bestaunen (Winter: 9 Euro), Kinder von 3 bis 15 Jahren zahlen 5,50 Euro (Winter: 4,50). Ermäßigte Karten gibt es für 10 Euro (Winter: 8 Euro).

Münchner Tierpark Hellabrunn

Nachdem der Münchner Tierpark Hellabrunn mit fast 2,5 Millionen Besuchern im vergangenen Jahr einen Rekord erreicht hat, war der Zoo auch in diesem Jahr bislang sehr gut besucht. Die genauen Besucherzahlen für das laufende Jahr seien noch nicht evaluiert, teilte eine Sprecherin des Zoos mit. Trotz der teils sehr heißen Tage im Sommer seien die Besucherzahlen nicht massiv eingebrochen. "Dazu hat sicherlich auch die schattige Lage in den Isarauen beigetragen", teilte die Sprecherin mit, dadurch sei das Klima auch an heißen Tagen angenehm gewesen.

Gleiches gilt auch für die Tiere: Die Tieranlagen im Zoo seien sehr schattig, zudem hätten alle Tiere die Möglichkeit gehabt, sich abzukühlen. Das Wasserbecken der Eisbären beispielsweise sei auch an heißen Tagen maximal 15 Grad warm, so die Sprecherin. Eine zusätzliche Bewässerung sei trotz der hohen Temperaturen nicht notwendig gewesen.

Im Sommer 2019 soll das sogenannte Mühlendorf - ein Parkteil mit Schwerpunkt auf heimischer Biodiversität - fertiggestellt und die neue Tierparkschule für Schüler aller Altersgruppen und Schulformen eröffnet werden. "Diese wird eine der modernsten und größten Zooschulen werden und den Bildungsauftrag des Tierparks weiter in den Fokus rücken", berichtete die Sprecherin. Die Eintrittspreise - zuletzt im März 2017 erhöht - blieben dabei gleich. Diese liegen derzeit bei 15 Euro für Jugendliche und Erwachsene, Kinder zwischen 4 und 14 Jahren zahlen 6 Euro. Ermäßigte Tageskarten gibt es zum Beispiel für Schüler, Studenten für 11 Euro.

Tiergarten Straubing

Zu den genauen Besucherzahlen des laufenden Jahres könne er noch keine Angaben machen, sagte der Direktor des Straubinger Tiergartens, Wolfgang Peter, er sei aber sehr zufrieden. "Wir haben sicherlich genau so viele Besucher wieder wie im Vorjahr, das heißt: Wir werden definitiv über 300.000 Besucher haben." Für Straubing mit 47.000 Einwohnern sei dies eine "stolze und vorzeigbare Zahl", freute sich der Direktor.

Der heiße Sommer habe dem Tiergarten "in keiner Weise geschadet", sagte Peter, weder der Besucherzahl noch den Tieren. Da der Tiergarten in einem Bereich des Stadtwalds liege, sei die Hitze dort nicht so sehr zu spüren gewesen. Wie in jedem Sommer wurden Eisbomben - Obst und Gemüse in gefrorenem Wasser - in die Tiergehege geschmissen und Rasensprenger angestellt. "Vielleicht haben wir es dieses Mal ein bisschen öfter gemacht als üblicherweise, weil es war schon ein Ausnahmesommer."

Die Eintrittspreise für den Straubinger Tiergarten liegen derzeit bei sechs Euro für Erwachsene und vier Euro für Kinder, ermäßigte Karten gibt es ebenfalls für vier Euro. In der nächsten Zeit allerdings könnten die Tickets etwas teurer werden: Zuletzt seien die Preise vor zehn Jahren erhöht worden, und auch der Tiergarten sei mit steigenden Energiekosten und höheren Preisen für Futtermittel konfrontiert. "Nach zehn Jahren müssen wir uns auch noch einmal darüber unterhalten, die Preise ganz moderat anzupassen". Die Preiserhöhung sei ein Thema in den Stadtratsitzungen, noch sei nichts konkret.

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