Halloweenparade in New York: Ein kreatives Massenspektakel

1.11.2018, 12:12 Uhr
Die Künstler auf den Lautsprecherwägen heizten mit ihren Sets die Parade zusätzlich an.

© Peter Ehler Die Künstler auf den Lautsprecherwägen heizten mit ihren Sets die Parade zusätzlich an.

Begleitet von einem massiven Polizeiaufgebot zogen Musikgruppen, schaurige Gestalten und maskierte Fußgruppen - angepeitscht vom wummernden Bass der Lautsprecherwagen - durch die Häuserschluchten.

Im Vorjahr war die Parade von einem Amokfahrer überschattet worden. Damals kehrte der Terror nur wenige Stunden erstmals seit den Anschlägen auf das World Trade Center vom 11. September 2001 wieder nach New York zurück. Ein 29-jähriger hatte unweit auf einem Radweg mit einem geliehenen Pick-up-Truck acht Fußgänger und Fahrradfahrer getötet und elf weitere schwer verletzt.

In Erinnerung an die Attacke gab es am Morgen an der Stelle des Attentats eine Gedenkfeier, bei der auch Bürgermeister Bill de Blasio der Opfer gedachte. Am Abend ließen sich die New Yorker allerdings nicht mehr erschüttern. Die Parade ist die einzige, die in Amerika nachts ausgerichtet wird und war nur im Jahr 2012 nach dem Hurrikan Sandy abgesagt worden. In der 45. Auflage lief das Horrorspektakel heuer unter dem Motto "Roboter".

Zwischenwahlen auch ein Thema

Die Halloweenparade in New York zählt zu den 100 wichtigsten Ereignissen, die ein Amerikaner einmal im Leben gesehen haben muss. Die vielen Mitwirkenden, die als Teilnehmer in 53 Kapellen, den vielen Tanzgruppen, als Artisten und auf den Lautsprecherwagen lange für den Auftritt geprobt hatten, waren farbenprächtig oder einfallsreich als Zombies, Superhelden und skurril als Präsident Donald Trump maskiert.

Neben den gigantischen Marionetten, metergroßen Skeletten und fernöstlichen Drachen gab es auch heuer Schreckensgestalten zu sehen, deren Träger sich vorher einer stundenlangen Prozedur mit Makeup und Filmschminke unterzogen hatten. Diesmal gab es im Vorfeld der Zwischenwahlen am kommenden Dienstag auch jede Menge politische Satire.

Polizei in höchster Alarmbereitschaft

Die Sicherheitsmaßnahmen waren enorm, zumal die Polizei nach dem Anschlag auf eine jüdische Synagoge vergangene Woche in Pittsburgh in Alarmbereitschaft stand. Mit schweren Lkw, die Sand geladen hatten, wurden die Zufahrtsstraßen blockiert. Am Seitenrand waren zudem Müllfahrzeuge zum Schutz vor einer weiteren Amokfahrt postiert. An den Seitenstraßen war noch mehr Polizei zu sehen als sonst.

Bis tief in die Nacht wurde dann in den Parks, Plätzen und Kneipen im Süden New Yorks ausgelassen gefeiert, schließlich war am letzten Tag des Monats Oktober der Sommer mit warmen Temperaturen noch einmal zurückgekehrt. Am Sonntag steht mit dem New York Marathon dann das nächste Großereignis an, wenn 54.000 Sportler über 42 Kilometer durch die fünf Stadtteile laufen werden. Auch dazu werden wieder über eine Million Menschen am Straßenrand erwartet.

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