Hamburger Café verbietet Kindern unter sechs Jahren den Zutritt

19.3.2019, 11:04 Uhr

Ein Hamburger Café hat in den letzten Tagen die Gemeinschaft der Instagram-Mütter aufgewühlt. Das "Moki's Goodies" verbietet Kindern unter sechs Jahren zukünftig nämlich den Zutritt. In den sozialen Netzwerken hat diese Entscheidung hohe Wellen geschlagen: Eltern unterstellen der Besitzerin Kinderfeindlichkeit und Diskriminierung. So mokiert eine Mutter auf Instagram, das Café setze damit ein Zeichen, dass es absolut okay ist, wenn man "keinen Bock auf Kinder" hat.

Besitzerin Monika Ertl, selbst Mutter einer Tochter, weißt diese Vorwürfe rigoros zurück und macht weiterhin von ihrem Hausrecht Gebrauch. Das "Moki's Goodies" sei schließlich "kein spendenfinanziertes demokratisches Mutter-Kind-Projekt". Auf Instagram begründet sie das Verbot unter anderem mit der mangelnden Erziehung vieler Kinder und zieht damit die Eltern zur Verantwortung. 

 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 

Jetz mal ehrlich - es reicht. Liebe Supermuttis, ich finde es ist an der Zeit, die Verhältnismäßigkeit dessen, was Ihr hier seit einigen Tagen im Netz veranstaltet, ernsthaft in Frage zu stellen. Ich habe ein Restaurantkonzept, das Euch nicht gefällt und das ist einigen als Anlass genug für einen Shitstorm vom feinsten. Ohne dass auch nur eine einzige von Euch vorher das persönliche Gespräch gesucht hätte, verurteilt Ihr mit heiligem Eifer mein Unternehmen mit erstaunlicher verbaler Aufrüstung und Feindseligkeit. Überträgt man die Situation mal gedanklich von Muttis im Internet zu Schülern auf dem Pausenhof, dann wäre die Bezeichnung glasklar „Mobbing“. Ich wünsche Euren sicher ganz wundervollen Kindern sehr, dass sie so etwas nie erleben müssen. Ich bin erwachsen und habe ein breites Kreuz und eine hohe Frustrationstoleranz, ohne die könnte ich meinen Job gar nicht machen. Und ich möchte gerne mal ein paar Sachen klarstellen. Erstens: Überraschung Überraschung - auch ich bin Mutter. Kenne mich also durchaus im Thema aus. Ich bin in einer großen Familie aufgewachsen, habe eine großartige Tochter, ein sehr süßes Patenkind und Nichten und Neffen. Kinderfeindlichkeit zu unterstellen ist also schonmal Blödsinn. Zweitens: Das moki’s goodies ist kein spendenfinanziertes demokratisches Mutter-Kind-Projekt, sondern ein Restaurant für das ich mir ein Konzept überlegt und in das ich mein privates Geld investiert habe. Weil ich meine eigenen Entscheidungen treffen möchte ohne mich dafür rechtfertigen zu müssen. (...)

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Neben den empörten Eltern gibt es aber auch Unterstützer des kinderfreien Konzepts. Viele User schätzen die Entscheidung und freuen sich darüber, ihren Kaffee in Zukunft in Ruhe und ohne herumrennende Kinder genießen zu können. 

Das Thema Kinder ist in der Gastronomie kein neuer Streitpunkt: Im letzten Jahr hatte ein Restaurant auf Rügen seine Räumlichkeiten ab 17 Uhr zur kinderfreien Zone erklärt und damit eine wilde Debatte ausgelöst.

 

 

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