Höchste Warnstufe: Drei Tote bei Sturm "Ophelia" in Irland

16.10.2017, 20:57 Uhr
So sah "Ophelia" am 13. Oktober von oben aus - nun erreicht der Sturm Irland.

© AFP PHOTO /NASA EARTH OBSERVATORY So sah "Ophelia" am 13. Oktober von oben aus - nun erreicht der Sturm Irland.

Durch die Auswirkungen des früheren Hurrikans "Ophelia" sind in Irland am Montag drei Menschen ums Leben gekommen. Im ganzen Land verbreitete der Sturm Chaos und legte das öffentliche Leben weitgehend lahm. Am Nachmittag starb ein Mann im Osten des Landes, als ein Baum auf sein Auto stürzte. Zuvor war eine etwa 50-jährige Autofahrerin im Süden des Landes ebenfalls von einem umstürzenden Baum getötet worden. Ihre etwa 70 Jahre alte Beifahrerin wurde verletzt. Ein Mann Anfang 30 kam im Süden Irlands bei einem Unfall mit einer Motorsäge um. Er hatte versucht, einen umgestürzten Baum zu beseitigen, wie die Polizei mitteilte.

In Erwartung des Ex-Hurrikans "Ophelia" haben Behörden in Irland die höchste Wetterwarnstufe für das ganze Land ausgerufen. Der Sturm erreichte die irische Atlantikküste am Montagmorgen mit Windgeschwindigkeiten von bis zu 150 Kilometern pro Stunde und zog im Lauf des Tages über die Insel hinweg in Richtung Großbritannien und Nordirland. Dem Energieunternehmen ESB Networks zufolge waren etwa 360.000 Menschen von der Stromversorgung abgeschnitten. Das Dach eines Fußball-Stadions in Cork im Süden des Landes stürzte teilweise ein.

"Die höchste Prämisse ist heute öffentliche Sicherheit", twitterte der irische Ministerpräsident Leo Varadkar. Die Menschen sollten unnötige Reisen und Aufenthalt im Freien vermeiden.

"Ophelia" ist bereits der zehnte Hurrikan, der sich in dieser Saison über dem atlantischen Ozean zusammengebraut hat. Der Hurrikan erreichte Mitte vergangener Woche südwestlich der Azoren seinen Höhepunkt, seitdem bewegt er sich in Richtung Nordosten.

Mit dem Eintritt in kühlere Regionen hat "Ophelia" teilweise an Kraft verloren und ist nun kein Hurrikan mehr. Doch die Rede ist vom heftigsten Sturm in Irland seit 50 Jahren. Die Menschen wurden aufgerufen, in geschlossenen Räumen zu bleiben.

Schulen und Behörden blieben geschlossen, Fährverbindungen wurden vorübergehend eingestellt, Gerichtsverhandlungen verschoben. Teile der irischen Armee wurden in Bereitschaft versetzt. Der Flughafen in Dublin teilte mit, Dutzende Flüge seien gestrichen worden.

Für Schottland, Wales und den Nordwesten Englands wurden auch für Dienstag starke Winde vorausgesagt. "Ophelia" weckt Erinnerungen an den "Great Storm" (großen Sturm), der am 16. Oktober 1987 über Großbritannien fegte. Bei dem Unwetter starben 18 Menschen. 

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