"Höhle der Löwen": Das war Dagmar Wöhrls emotionalster Deal

22.11.2017, 14:07 Uhr
Sieben Mal investierte Dagmar Wöhrl in ihrer ersten Staffel "Höhle der Löwen". Den direkten Vergleich mit ihrem Jury-Kollegen Ralf Dümmel verliert die Nürnbergerin deutlich.

© MG RTL D / Frank Hempel Sieben Mal investierte Dagmar Wöhrl in ihrer ersten Staffel "Höhle der Löwen". Den direkten Vergleich mit ihrem Jury-Kollegen Ralf Dümmel verliert die Nürnbergerin deutlich.

Zwölf Folgen Höhle der Löwen liegen hinter Ihnen. Wie lautet Ihr Fazit?
Dagmar Wöhrl: "Es war mega-spannend und eine komplett neue Erfahrung. Ich habe in den letzten Monaten beeindruckende Menschen kennengelernt und es freut mich riesig, dass doch insgesamt sieben Deals zustande gekommen sind."

Wenn man sich die Reaktionen in den sozialen Netzwerken anschaut, dann haben Sie bei den Zuschauern vorwiegend einen positiven Eindruck hinterlassen. Was war ihr Erfolgsrezept? 
Wöhrl: "Ehrlich gesagt, kann ich das schlecht beantworten. Wenn die Aufzeichnung läuft, denkt man nicht daran, wie man am besten den Zuschauer beeindrucken kann - die Konzentration ist voll auf die Gründer gerichtet. Es freut mich aber, dass die Zuschauer mich angenommen haben."

Ihr Vorgänger Jochen Schweizer war so etwas wie der Publikumsliebling. Wie finden Sie es, quasi der neue Liebling der Fans zu sein, zumal sie bundesweit vorher nur wenige Leute kannten? 
Wöhrl: "Das würde ich jetzt nicht so sagen. Wenn Sie in den sozialen Netzwerken unterwegs sind, sehen Sie, dass jeder Löwe seine Fans hat. Ich liebe den Austausch mit meinen Fans und Kritikern auf Facebook oder Twitter. Es ist immer recht amüsant, zu sehen, dass viele dort nicht mit einer Reaktion von mir rechnen. Umso mehr freuen sie sich, wenn ich mich dann für einen netten Kommentar bedanke oder eben auch auf Kritik eingehe und versuche, meinen Standpunkt zu erklären. Ich glaube, davon lebt 'Die Höhle der Löwen' auch ein bisschen - von den vielen Kommentaren rund um die Sendung und so konnte ich mich eben auch bei den Zuschauern etablieren."

In den sozialen Netzwerken haben sich User über Ihren Dialekt, Ihre Aussprache und die häufige Wiederholung des Begriffs "Familienunternehmen" lustig gemacht. Wie gehen Sie mit solcher Kritik um? 
Wöhrl: "Ach wissen Sie, man sollte im Leben nicht immer alles so ernst nehmen. Man muss auch mal über sich selbst lachen können. Zum Thema Familenunternehmen: Ich war ja 'die Neue', viele der Gründer wussten gar nicht, was ich neben meinem politischen Know-how noch zu bieten habe, also musste ich ein bisschen Werbung in eigener Sache machen. Mittlerweile dürfte fast jeder mitbekommen, dass ich für ein Familienunternehmen stehe, sodass ich das in der nächsten Staffel nicht mehr so oft erwähnen muss. Immerhin habe ich so aber auch zur Belustigung beigetragen."

Welche Botschaft richten Sie an all die Hasskommentatoren? 
Wöhrl: "Macht es erst einmal selber besser. Es ist immer einfach, vor dem Fernseher zu sitzen und andere zu kritisieren oder anzufeinden, wenn man diesem Menschen nicht persönlich gegenüber steht. Diese Erfahrung habe ich auch schon in der Politik gemacht - ich bin also shitstorm-erprobt. Oft rechnen die Leute nicht damit, dass ich ihre Kommentare lese und wenn ich sie dann auch beantworte, kommen anschließend ganz oft Entschuldigungen. Die meisten relativieren ihre Meinungen dann, manche löschen Ihre verletzende Kommentare sogar danach."

Was war Ihr emotionalster Deal und warum? 
Wöhrl: "Da alles neu für mich war, kann ich das nicht so bestimmt sagen. Natürlich war der Deal mit MoveAid emotional, immerhin ging es hier nicht einfach um ein Produkt, dass jeder am nächsten Tag im Handel kaufen kann. Was ich in der Sendung damals gesagt hatte, hat auch heute noch Bestand: Allein für diesen Deal hat es sich gelohnt, bei DHDL teilzunehmen. Wir arbeiten intensiv daran, MoveAid im nächsten Jahr auf den Markt zu bringen, denn wir erhalten nach wie vor sehr viele Zuschriften, dass betroffene Menschen große Hoffnungen auf unser Produkt und somit auf ein Stück mehr Lebensqualität setzen."

Von welchem Gründer waren sie besonders enttäuscht und warum? Wöhrl: Grundsätzlich mag ich es nicht, wenn Gründer in die Sendung kommen, die eigentlich nicht an einem Deal interessiert sind. Alle wissen, dass 15 Minuten Werbezeit zur Primetime für ein Produkt nicht zu bezahlen sind. Wenn Gründer dann am Ende eines Pitches einen guten Deal ablehnen, macht mich das schon sauer. Denn sie haben damit einem anderen Unternehmen die Chance genommen, sich und ihr Produkt oder ihre Idee vor uns zu präsentieren und entsprechende Unterstützung zu erhalten. Das ist dann einfach nicht fair."

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Haben Sie ihr Budget ausgeschöpft? 
Wöhrl: "Ich habe sogar ein wenig überzogen. Aber was die Zuschauer ja nicht sehen, es bleibt ja nicht bei den im Fernsehen ausgemachten finanziellen Zusagen. Viele Gründer brauchen anschließend noch Working Capital und das kann den Rahmen noch einmal um ein Vielfaches sprengen."

Was hat eigentlich Ihr Mann zu Ihren TV-Auftritten gesagt? 
Wöhrl: "Er war ja immer dabei, wenn auch in der Kabine. Er hat mir hier voll vertraut, dass ich die richtigen Entscheidungen treffe. Ich glaube, er ist ganz zufrieden mit mir und meinen an Land gezogenen Deals. Auch wenn es für uns alle natürlich enorm mehr Arbeit bedeutet." 


+++ Diese Unternehmer sind 2018 in der Jury +++


Wie geht es mit Ihnen nach "Der Höhle der Löwen" weiter? Welche Projekte haben Sie im Blick? 
Wöhrl: "Wir haben ja alle noch einmal für eine weitere Staffel zugesagt. Das heißt: In nicht einmal zwei Monaten geht es schon mit den neuen Aufzeichnungen zur fünften Staffel los. Auch wenn jetzt eine Staffel zu Ende ist - wir überlassen unsere Gründer sich ja nicht selbst. Das Engagement geht weiter. Nach einem Investment sitzt man mit seinem Gründern im gleichen Boot. Wir wollen all unsere Unternehmen möglichst fest am Markt etablieren und so einen langfristigen Erfolg aufbauen. Ich habe natürlich noch viele ehrenamtliche Projekte, die nun mehr Aufmerksamkeit verdienen. Damit reiht sich zwar eine Sitzung an die andere, ich freue mich aber auf diese erfüllende Arbeit. Es ist wichtig, über den Tellerrand zu schauen und dabei zu helfen, anderen Menschen ein besseres Leben zu ermöglichen. Und natürlich ruht auch der Tierschutz nie. Dieses Jahr war für unser Tierheim wirklicht hart und wir haben viele Mehrausgaben durch illegale Welpentransporte gehabt. Diese Mehrausgaben müssen natürlich auch erwirtschaftet werden - dies ist in den nächsten Monaten mit mein Hauptaugenmerk."

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