"Höhle der Löwen": Wöhrl zwischen Heckklappen und Nudeln

26.9.2017, 23:49 Uhr
Dagmar Wöhrl lässt sich das Produkt "Kajnok" von der Gründerin Sonja Zuber genau erklären. Sie ist sogar bereit Geschäfte zu machen - wenn ihr da nicht ein anderer Juror zuvorkommen würde.

© MG RTL D / Bernd-Michael Maurer Dagmar Wöhrl lässt sich das Produkt "Kajnok" von der Gründerin Sonja Zuber genau erklären. Sie ist sogar bereit Geschäfte zu machen - wenn ihr da nicht ein anderer Juror zuvorkommen würde.

Gleich zu Beginn der vierten #Dhdl-Folge großes Rätselraten: Wo ist Judith Williams? Weil die Investorin zum Zeitpunkt der Aufzeichnungen mit Fieber im Bett lag, musste ein anderer Löwe für sie einspringen. Dafür hat sich Vox aber ein hohes Tier mit in die Arena geholt: Doktor Georg Kofler, jahrelanger Leiter des privaten Fernsehsenders ProSieben. Der Mann mit dem Doktortitel ist kein Unbekannter für Williams. Er holte Judith damals aus Amerika und machte sie zum deutschen Shopping-Sternchen.

Aber nun zum interessanten Teil der Sendung. Die ersten Gründer steigen in die Arena: Mit kleinen, süßen Kätzchen wollen Julia Posniak und Lutz Spending die großen Raubkatzen überzeugen. "Kletterletter" heißt der stilvolle Blickfang - ein großer Kratzbaum in Form eines Buchstabens. Für 50.000 Euro würden sie 20 Prozent ihrer Firma abgeben. Über 4000 Euro muss man hinblättern, um sich einen solchen Kratzbaum anschaffen zu können. "Das ist wirklich ein Nischen-Nischen-Nischenmarkt", erklärt Technik-Experte Frank Thelen und ist damit raus. Ihm gleich tun es Carsten Maschmeyer sowie Neuzugang Doktor Georg Kofler. Dagmar Wöhrl hat zwar ein Herz für Tiere, aber wohl nicht für Katzen, die auf einem Kratzbaum zum Preis eines Gebrauchtwagens turnen. "Mein Engagement ist für Tiere in Not, ich bin raus sorry". Nun liegt es nur noch an Ralf Dümmel. Der Handels-Mogul schlägt schließlich zu und bekommt für die geforderten 50.000 Euro sogar 33,33 Prozent des Unternehmens. 

Auch Florian Simmendinger und Julian Vogels wollen die Investoren von ihrer Idee überzeugen. Sie haben ein ultimatives Werkzeug mit dem Namen "Soundbrennerpuls" erfunden. Ein Metronom, mit dem man den Rhythmus nicht hört, sondern fühlt: Über Vibrationen gibt der "Soundbrennerpuls" den Takt an seinen Träger weiter. Als Florian um drei Freiwillige bittet, lässt sich Wöhrl nicht lange bitten. Die ehemalige Miss Germany bekommt sofort einen Schellering in die Hand gedrückt. Hochkonzentriert spielt die Band aus Wöhrl, Doktor Kofler und Schlagzeuger Julian nach dem Takt der Soundbeat-Uhren, die per App aufeinander abgestimmt werden. Für 1,5 Millionen Euro würden sie 10 Prozent Firmenanteile erhalten. Wöhrl kann sich zwar vorstellen, dass dieses Produkt eine Zukunft hat: "Aber für mich wäre es zum Beispiel nichts, weil ich meinen eigenen Rythmus habe. Ich kann mich damit nicht identifizieren." Kein einziger der Löwen beißt an.

"Wer meine Pasta isst, kann abnehmen", erklärt Sonja Zuber. Der Anblick der Löwen hat ihr jedoch die Worte geraubt. Es herrscht peinliche Stille, die der Sender noch unangenehmer werden lässt, indem sie mit einschläfernder Musik untermalt. Als sie sich wieder gefangen hat, horcht die Dagmar Wöhrl als ehemalige Miss Germany natürlich genauer hin. Sie zeigt sich äußerst interessiert von den Nudeln, die weder Fett noch Zucker enthalten und außerdem glutenfrei und vegan sind - eine wahre "Supernudel" eben, wie Zuber ihr Produkt anpreist. Wöhrl steigt ein. Sie ist bereit, die geforderten 200.000 Euro für 10 Prozent der Firma auszugeben. Doch Auch Dümmel und Kofler würden einen Deal eingehen, fordern dafür allerdings mehr Unternehmensanteile. Es folgt die Qual der Wahl - und Werbung. Die Nudel-Königin Zuber entscheidet sich letztendlich für einen Deal mit Kofer, weil dieser ihr ganze 400.000 Euro für 26 Prozent der Firma bietet. Dagmar Wöhrl geht in der Runde leer aus. 

Mit einem automatischen Heckklappenöffner wollen die Tuningfans Christoph Eisold, Alexander Wirtgen, Simon Gabriel und Jan-Lucca Sielski Luxus und Komfort in jeden Kleinwagen bringen. Während sich Maschmeier und Dümmel das Produkt in nächster Nähe anschauen, zeigt sich die ehemalige Bundestagsabgeordnete in Sachen Autotuning eher zurückhaltend. "Ich muss sagen, ich bin nicht so technikaffin, aber alles, was das Leben erleichtert mag ich." Sie ist bereit, für 15 Prozent der Unternehmensanteile 150.000 Euro zu geben. Und obwohl Dümmel für denselben Investitionspreis 20 Prozent der Firma einfordert, machen auch diese Gründer keine Geschäfte mit der Nürnberger Investorin. Dümmel erhält den Zuschlag. 

"Ich mags gern unverpackt", startet Milena ihre Show und beginnt ihre Schürze langsam auszuziehen. Die Männer starren wie gebannt: Und schon kommt die Enttäuschung: "Ich habe was drunter". Die eigentliche Idee von Milena Glimbovski ist "Ein Leben ohne Müll". In ihrem "Orginal-Unverpackt"-Shop geht keines ihrer 600 Produkte in Einwegverpackungen über die Ladentheke. Die Kunden bringen ihre eigenen Mehrwegbehälter ganz einfach selbst mit. Auch in Nürnberg hat bereits vor einigen Wochen der erste Unverpacktladen eröffnet und kommt bei den Käufern sehr gut an. Doch tut das auch Milenas Idee bei den Löwen? Um ihren Online-Shop auszubauen und neue eigene Produkte zu entwickeln benötigt sie ein Investment von 250.000 Euro. Im Tausch bietet sie zehn Prozent ihres Unternehmens an. "Als Investment-Case sehe ich es nicht", schlägt Dagmar Wöhrl den Deal aus. Auch die anderen Juroren wollen nicht investieren. 

Als nächstes versuchen die Brüder Konstantin und Bejamin Ladwein ihr Glück. Sie haben einen Lieferdienst für Sportler entwickelt: "fit taste". In ihrem Online-Shop findet man bereits 25 Gerichte für verschiedene Bedürfnisse, wie beispielsweise Gewichtsabnahme oder Muskelaufbau. Anscheinend schwört bereits Olympiasieger Fabian Hambüchen auf das Produkt. Na wenn das so ist, schrecken auch die Investoren nicht davor zurück, die Sportler-Mahlzeiten mal zu probieren. "Das schmeckt gar nicht so wie Konservenessen", muss Doktor Kofler erstaunt feststellen. Dagmar Wöhrl hat es zwar gemundet, doch ihr will die Optik nicht so ganz gefallen: "Man isst ja mit den Augen".

Technik-Tüftler Thelen schmeckt der Deal. Anstatt der vom Gründerteam gebotenen 12,5 Prozent heimst er für seine Finanzspritze in Höhe von 300.000 Euro sogar 20 Prozent ein. Und so endet - wie erwartet - auch die vierte Folge der Vox-Gründershow mit einem Happy End.

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