"Hurensöhne Mannheims": Böhmermann schießt gegen Naidoo

5.5.2017, 12:23 Uhr
Jan Böhmermann persifliert in seiner Sendung "Neo Magazin Royale" Lieder des Sängers Xavier Naidoo.

© Screenshot: nb Jan Böhmermann persifliert in seiner Sendung "Neo Magazin Royale" Lieder des Sängers Xavier Naidoo.

In einem dreieinhalb-minütigen Trailer kündigt Böhmermann das neue fiktive Album "Death to Israel" (Tod für Israel) der "Hurensöhne Mannheims" an, welches ironisch als "garantiert nicht antisemitisch und 100-prozentig frei von Fremdenfeindlichkeit" bezeichnet wird. 

In dem Einspieler persifliert Böhmermann bekannte Hits des Musikers Xavier Naidoo. Aus dem Song "20.000 Meilen" macht er "20.000 Chemtrails" und textet das Lied "Dieser Weg" gänzlich um in "Dieses Land ist keine Republik, dieses Land ist 'ne GmbH". Weiter geht es bei "Wenn ein Lied meine Lippen verlässt" mit Zeilen wie "'Der Jud' ist schuld, es steht zu 100 Prozent fest". Damit spielt der ZDF-Moderator auf die Gesinnung und Theorien von Reichsbürgern und Rechten an, mit denen auch Xavier Naidoo in der Vergangenheit in Berührung gekommen sein soll.

Immer wieder sorgte der Popsänger Naidoo und dessen Band Söhne Mannheims in den letzten Jahren für Skandale. Mehrfach hatte Naidoo Diskussionen ausgelöst - etwa, als er 2014 am Tag der Deutschen Einheit vor rechtspopulistischen Reichsbürgern sprach. 2011 hatte er in der ARD erklärt: "Wir sind nicht frei. Wir sind immer noch ein besetztes Land." 2012 sorgte der Text des Liedes "Wo sind" von Naidoo und Kool Savas für Ärger. Dort geht es in sehr vulgärer Sprache um Kindermorde - Passagen wurden als schwulenfeindlich kritisiert, Homosexuelle würden mit Pädophilen gleichgesetzt.

Auch mit seinem aktuellen Album "MannHeim" sorgt Naidoo für kontroverse Diskussionen. Im Song "Marionetten" verwendet er Vokabular, das in der rechten Szene verbreitet ist.

 

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