"Interesse an Gruppensex": Paar missbraucht eigenen Sohn

15.1.2019, 15:05 Uhr

Seit 2012 sind der 28-jährige Wolfsburger und die 29-jährige Eisleberin ein Paar. 2013 wurde ihr Sohn mit einem Gen-Defekt geboren, er leidet an einer geistigen und körperlichen Behinderung. Laut dem Verteidiger hatte das Paar über ein Internet-Portal Interessenten für Gruppensex gesucht und dort Kontakt zu einem Mann aufgenommen, wie die Mitteldeutsche Zeitung am Montag berichtete.

Als dieser erfahren hatte, dass die beiden einen Sohn haben, habe dieser sie aufgefordert, Videos von sexuellen Handlungen mit dem Fünfjährigen zu schicken. "Sie wollte anfangs nicht", äußert sich der Rechtsanwalt vor Gericht über seine Mandantin. Ihre Bedenken hätte sie jedoch "schnell über Bord geworfen". Insgesamt hat sich die Mutter laut der Anklageschrift drei Mal an ihrem eigenen Sohn vergangen. Auch Videos sollen während der Tat entstanden sein.

Im Gegenzug für die Aufnahmen, soll auch der Mann aus dem Internet-Portal ebenfalls kinderpornografische Fotos geschickt haben, so der Angeklagte. Zum erhofften Gruppensex sei es jedoch nie gekommen, weil der Mann plötzlich verstarb. 

Video- und Fotodateien entdeckt

Doch das Pärchen habe noch zu einem weiteren Mann in dem Portal Kontakt aufgenommen und ihm die gleichen Aufnahmen geschickt. Dieser erstattete letztendlich Anzeige bei der Polizei. In der Wohnung des Paares konnten die Ermittler schließlich Video- und Fotodateien sicherstellen. Außerdem fand man eine große Kiste mit Sexspielzeug. 

Vor Gericht zeigten die beiden Angeklagten Reue. "Es tut mir Leid, was wir unserem Sohn angetan haben", sagte der 28-Jährige. Auch der Verteidiger der Mutter soll sich ähnlich geäußert habe. Der psychiatrische Gutachter, Philipp Gutmann, hatte bei dem Wolfsburger zwar eine leichte Intelligenzminderung festgestellt, über das Verbot seiner Tat soll dieser sich aber dennoch im Klaren gewesen sein. Der Angeklagte sei grundsätzlich sexuell auf Erwachsene orientiert, jedoch würden ihn Kinder auch "ein bisschen reizen", so der 28-Jährige.

Der fünfjährige Sohn befindet sich derzeit in der Obhut der Eltern der angeklagten Eisleberin. Der Prozess soll Ende Januar fortgesetzt werden. Laut Landgericht droht den Angeklagten jeweils eine Freiheitsstrafen von über zwei Jahren. 


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