Klinik-Brand in Bochum: Ermittlungen gehen weiter

1.10.2016, 13:35 Uhr
Das Feuer hatte sich am frühen Freitagmorgen in Windeseile auf die beiden darüberliegenden Etagen und das Dachgeschoss ausgebreitet.

© dpa Das Feuer hatte sich am frühen Freitagmorgen in Windeseile auf die beiden darüberliegenden Etagen und das Dachgeschoss ausgebreitet.

Nach dem verheerenden Brand mit zwei Toten und mehreren Verletzten in einer Bochumer Klinik laufen die Ermittlungen auch am Wochenende weiter. Es würden weitere Zeugen und insbesondere das Personal der bekannten Klinik Bergmannsheil befragt, sagte ein Polizeisprecher. "Wir hoffen, dass nichts mehr Dramatisches dazukommt", sagte er und bezog sich dabei auf die mindestens 16 Menschen, die bei dem Feuer verletzt wurden.

Die Ermittler prüfen, ob eine 69 Jahre alte Patientin den Brand am Freitagmorgen gelegt haben könnte. "Suizidale Absichten sind nicht auszuschließen", hatte die Polizei am Freitag mitgeteilt. Im Zimmer der Patientin war das Feuer entfacht worden - sie war im sechsten Stock in der Abteilung zur Behandlung von Infekten untergebracht und in den Flammen ums Leben gekommen. Bei dem zweiten Toten, einem Patienten aus dem Nachbarzimmer, handelt es sich um einen 41 Jahre alten Mann aus Marl.

Keine Einschränkung in Notfallversorgung

Das Feuer hatte sich am frühen Freitagmorgen in Windeseile auf die beiden darüberliegenden Etagen und das Dachgeschoss ausgebreitet und zerstörte das Dach des Klinikgebäudes komplett. Wegen der enormen Hitze schmolzen Fenster und Möbel.

Den rund 300 Einsatzkräften von Feuerwehr, Rettungsdienst und THW verlangte der Einsatz einiges ab: "Alle sind völlig erschöpft", sagte der Polizeisprecher. Stundenlang hatte die Feuerwehr gegen die Flammen gekämpft. Die Polizei schätzt den entstandenen Sachschaden auf mehrere Millionen Euro. Nach Auskunft der Stadt Bochum hatten die Brandmelder den Alarm bei der Feuerwehr ausgelöst.

In dem betroffenen Gebäude waren zuletzt 180 Patienten untergebracht, 100 von ihnen wurden vorzeitig entlassen, um die Lage zu entspannen. Weitere 80 Patienten wurden hausintern verlegt, einige wenige in andere Kliniken gebracht. Das Krankenhaus sei in der Notfallversorgung nicht eingeschränkt, hatte der Ärztliche Direktor der Klinik gesagt. Das Universitätsklinikum Bergmannsheil mit rund 650 Betten ist eines der größten Krankenhäuser im Ruhrgebiet.

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