Logopäde aus Kinderporno-Fall hatte zwei Pflegekinder

23.3.2019, 14:00 Uhr
Der verdächtigte Logopäde hat Kinderpornos angefertigt und im Darknet verkauft.

© Lisa Forster, dpa Der verdächtigte Logopäde hat Kinderpornos angefertigt und im Darknet verkauft.

Der Verdächtige im Würzburger Kinderpornofall hat sich nach Angaben der Stadtverwaltung seit Jahren um zwei Pflegekinder gekümmert. Anzeichen auf einen Missbrauch des vierjährigen Jungen und des fünfjährigen Mädchens gebe es aber nicht, berichtete die "Main-Post" (Samstag) unter Berufung auf einen Sprecher der fränkischen Großstadt. Den Kindern gehe es den Umständen entsprechend gut. "Es haben sich keinerlei körperliche oder seelische Hinweise auf Missbrauch ergeben", sagte Sprecher Georg Wagenbrenner demnach. Die Staatsanwaltschaft war für eine Stellungnahme zunächst nicht zu erreichen.

Der Fall war am Donnerstag bekannt geworden und hatte bundesweit Aufsehen erregt. Der 37-jährige Logopäde sitzt in Untersuchungshaft. Er soll Kinderpornos mit kleinen Jungen im großen Stil angefertigt und im sogenannten Darknet verbreitet haben. Das Darknet ist ein schwer zugänglicher Bereich des Internets. Die Ermittler prüfen Hunderte Fotos und Videos und gehen dem Verdacht des schweren Kindesmissbrauchs nach. Der Sprachtherapeut hatte in verschiedenen Einrichtungen Kontakt zu Kindern. Bisher schweigt er zu den Vorwürfen.

Nach Angaben der Stadt Würzburg engagierten sich der Logopäde und sein Partner seit 2014 als Pflegeeltern. Dafür seien sie ausführlich überprüft worden. Es habe "drei umfassende persönliche Gespräche" sowie Hausbesuche und Hospitationen gegeben, hieß es dem Bericht zufolge. Irgendein Verdacht sei dabei nicht aufgekommen.