Millionen für Scholl? ARD wehrt sich gegen Bericht

28.6.2016, 15:15 Uhr
Mehmet Scholl und Oliver Kahn sind als Experten bei der EM vertreten.

© dpa Mehmet Scholl und Oliver Kahn sind als Experten bei der EM vertreten.

Wie Kress berichtet, erhält Mehmet Scholl für seinen Experten-Job neben ARD-Moderator Matthias Opdenhövel 1,6 Millionen Euro im Jahr. Neben der EM ist Scholl auch bei Pokal- und Bundesligaspielen für das Erste im Einsatz. Oliver Kahn, der das ZDF-Publikum gemeinsam mit Heute-Show-Kopf Oliver Welke durch Europameisterschaft und Champions League führt, soll dem Bericht zufolge ebenfalls einen "siebenstelligen" Betrag pro Jahr kassieren. Macht umgerechnet rund 50.000 Euro pro Auftritt - finanziert durch Gebührengelder.

Kress-Chefredakteur Markus Wiegand spricht angesichtes solcher Summen von einem "Skandal" bei den Öffentlich-Rechtlichen. Wüssten die TV-Zuschauer von diesen Honoraren, würden sie diese wohl kaum billigen. Auf Twitter machten sich viele User Luft, die meisten empörten sich - andere schreiben von einer Neiddebatte.

Die im Raum stehenden Summen sind alles andere als branchenüblich. Laut Kress-Recherchen verdienen andere Experten - wie beispielsweise die Fußball-Weltmeister Andreas Möller und Olaf Thon - zwischen 1500 und 2000 Euro pro Auftritt für Europa-League-Spiele auf Sport1.

Nachdem das Thema am Dienstagvormittag hohe Wellen geschlagen hatte, äußerte sich die ARD am Mittag äußert verstimmt. Sportkoordinator Axel Balkausky erklärte: "Es gleicht beinahe schon vorsätzlicher Bösartigkeit, welche Zahlen auch hier im Zusammenhang mit dem Expertenvertrag von Mehmet Scholl geschrieben und vervielfältigt werden."

Transparenz schaffte er aber auch nicht: "Generell werden wir uns zu vertraglichen Inhalten unserer Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter nicht äußern. Nur so viel, auch diese derzeit im Raum stehenden Summen entsprechen nicht annähernd der Realität und entbehren jedweder Grundlage." Das ZDF hat noch nicht reagiert, aber Oliver Kahn äußerte sich zu den Zahlen. Laut ihm ist es eine "eklatante Falschmeldung".

Dieser Artikel wurde am 28. Juni um 15.15 Uhr aktualisiert.

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