Petition fordert höhere Strafen für Rettungsgassen-Muffel

19.8.2016, 09:54 Uhr
Wer im Notfall einem Einsatzfahrzeug keinen Platz macht, muss aktuell 20 Euro berappen. Zu wenig? Eine Petition spricht sich für höhere Strafen aus.

© News5 Wer im Notfall einem Einsatzfahrzeug keinen Platz macht, muss aktuell 20 Euro berappen. Zu wenig? Eine Petition spricht sich für höhere Strafen aus.

Theorie und Praxis sind manchmal eben doch zwei Paar Schuhe. Paragraph 11, Absatz 2 der Straßenverkehrsordnung ist eigentlich unmissverständlich. Dort steht: "Stockt der Verkehr auf Autobahnen und Außerortsstraßen mit mindestens zwei Fahrstreifen für eine Richtung, so müssen Fahrzeuge für die Durchfahrt von Polizei- und Hilfsfahrzeugen in der Mitte der Richtungsfahrbahn, bei Fahrbahnen mit drei Fahrstreifen für eine Richtung zwischen dem linken und dem mittleren Fahrstreifen, eine freie Gasse bilden."

So weit, so eindeutig. Doch in der Praxis klappt das oft genug nicht, immer wieder sorgen nicht gebildete Rettungsgassen für Verdruss und Verspätung bei den Einsatzkräften. Zeit, die Leben retten kann, oder eben nicht. Autofahrern, die sich im Notfall nicht an einer Rettungsgasse beteiligen, winkt ein Bußgeld von 20 Euro. Zu wenig, wenn es nach Fabian Beck geht, einem Feuerwehrmann aus Frankfurt am Main.

Der 31-Jährige hat im Einsatz regelmäßig Probleme, zum Ort des Geschehens vorzudringen. Als er sich mit Freunden über dieses Thema unterhielt, forderten die ihn auf, eine Petition zu starten. Gesagt, getan. Seit Ende Juni fordert Beck im Netz höhere Strafen für Rettungsgassen-Muffel. Statt 20 Euro sollen 2000 Euro Strafe anfallen. Dabei orientiert sich Beck am Vorbild Österreich, wo für dieses Vergehen 2180 Euro angesetzt sind.

Knapp 15.000 Menschen haben seine Forderung im Netz bereits unterzeichnet, auch verschiedene Feuerwehrverbände unterstützen die Petition. Beck geht es dabei "in erster Linie um Aufklärung", er wünscht sich mehr Aufmerksamkeit für das Thema. "Nach der Aufklärung sollte es aber dann auch Strafen geben. Aktuell sind es 20 Euro, was definitiv zu wenig ist."

Wie man eine Rettungsgasse korrekt bildet und mit welchen Problemen die Einsatzkräfte zu kämpfen haben, hat das Hamburger Miniatur Wunderland kürzlich in einem viel beachteten Youtube-Clip erklärt:

12 Kommentare