Pika, Pika! Darum dreht das Netz wegen Pokémon Go durch

13.7.2016, 08:45 Uhr
Vor "Pokémon Go" für das Smartphone gab es die kleinen Monster in verschiedenen Spielen für den Game Boy. In mittlerweile fast zwanzig verschiedenen Editionen können sich die Spieler in einer fiktiven Welt auf die Jagd nach Pokémon machen, sie trainieren und gegeneinander antreten lassen. Siege in den Duellen machten die eigenen Pokémon stärker und brachten den Spielern verschiedene Orden ein. Zusätzlich galt es den Pokédex zu komplettieren, ein Lexikon über die Monster. Aus den 151 Pokémon der ersten Spiele sind mittlerweile über 700 geworden.
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Was sind Pokémon überhaupt?

Vor "Pokémon Go" für das Smartphone gab es die kleinen Monster in verschiedenen Spielen für den Game Boy. In mittlerweile fast zwanzig verschiedenen Editionen können sich die Spieler in einer fiktiven Welt auf die Jagd nach Pokémon machen, sie trainieren und gegeneinander antreten lassen. Siege in den Duellen machten die eigenen Pokémon stärker und brachten den Spielern verschiedene Orden ein. Zusätzlich galt es den Pokédex zu komplettieren, ein Lexikon über die Monster. Aus den 151 Pokémon der ersten Spiele sind mittlerweile über 700 geworden. © dpa

Das Spielprinzip bleibt: Sammle und trainiere. Doch es ist das erste Mal, dass "Pokémon" auf einem Smartphone spielbar ist. Nintendo veröffentlichte bis vor kurzer Zeit nur Spiele für die eigenen Konsolen. Jetzt können auch Spieler der ersten Editionen wieder problemlos einsteigen - ohne sich gleich einen neueren Game Boy kaufen zu müssen.
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Und was macht "Pokémon Go" nun besonders?

Das Spielprinzip bleibt: Sammle und trainiere. Doch es ist das erste Mal, dass "Pokémon" auf einem Smartphone spielbar ist. Nintendo veröffentlichte bis vor kurzer Zeit nur Spiele für die eigenen Konsolen. Jetzt können auch Spieler der ersten Editionen wieder problemlos einsteigen - ohne sich gleich einen neueren Game Boy kaufen zu müssen. © Reuters/Sam Mircovich

Nicht nur - denn die eigentliche Neuerung ist nun, dass die Spieler in ihrer eigenen Umgebung unterwegs sind. Das Spiel ortet sie per Standort-Erkennung. Und nicht mehr in einer fiktiven Welt. Mittels Kamera im Smartphone können die Pokémon-Trainer ihre Monster so überall finden. Im eigenen Wohnzimmer. Auf der Straße in Nürnberg. Oder im Wald in Eckental. Ähnlich dem Google-Spiel "Ingress" müssen die Nutzer aktiv herumlaufen, um im Spiel Fortschritte zu machen. Damit geht für viele Spieler ein Kindheitstraum in Erfüllung: Endlich Pokémon in der Realität fangen und trainieren. Zumindest fast.
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Und deswegen drehen alle ernsthaft durch?

Nicht nur - denn die eigentliche Neuerung ist nun, dass die Spieler in ihrer eigenen Umgebung unterwegs sind. Das Spiel ortet sie per Standort-Erkennung. Und nicht mehr in einer fiktiven Welt. Mittels Kamera im Smartphone können die Pokémon-Trainer ihre Monster so überall finden. Im eigenen Wohnzimmer. Auf der Straße in Nürnberg. Oder im Wald in Eckental. Ähnlich dem Google-Spiel "Ingress" müssen die Nutzer aktiv herumlaufen, um im Spiel Fortschritte zu machen. Damit geht für viele Spieler ein Kindheitstraum in Erfüllung: Endlich Pokémon in der Realität fangen und trainieren. Zumindest fast. © dpa

Offenbar kann noch niemand genau abschätzen, wie das Spiel die Pokémon in der Realität auftauchen lässt. So liefen die Nutzer in eine australische Polizeistation, weil sich dort ein wichtiger Punkt im Spiel befand - hier konnten sie Zubehör für die Pokémon-Jagd erstehen. Die Beamten gaben im Netz den Hinweis, dass der Kauf auch außerhalb der Polizeistation möglich sei. Also: Locken Pokémon unachtsame Spieler auch in den Straßenverkehr? In den letzten Tagen kursierten mehrere Meldungen im Zusammenhang mit "Pokémon Go", die auf die vermeintlichen Gefahren hinwiesen. Die Nutzer sollten sich nicht zu sehr auf das Spiel konzentrieren - sonst könnte es zu Unfällen kommen. Bisher sind aber keine Vorfälle dieser Art bekannt. Allerdings entdeckte bei der Jagd nach Pikachu und Co. eine Teenagerin im US-Bundesstaat Wyomin eine Leiche an einem Fluss.
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Moment, die Leute müssen dafür also im Straßenverkehr herumlaufen?

Offenbar kann noch niemand genau abschätzen, wie das Spiel die Pokémon in der Realität auftauchen lässt. So liefen die Nutzer in eine australische Polizeistation, weil sich dort ein wichtiger Punkt im Spiel befand - hier konnten sie Zubehör für die Pokémon-Jagd erstehen. Die Beamten gaben im Netz den Hinweis, dass der Kauf auch außerhalb der Polizeistation möglich sei. Also: Locken Pokémon unachtsame Spieler auch in den Straßenverkehr? In den letzten Tagen kursierten mehrere Meldungen im Zusammenhang mit "Pokémon Go", die auf die vermeintlichen Gefahren hinwiesen. Die Nutzer sollten sich nicht zu sehr auf das Spiel konzentrieren - sonst könnte es zu Unfällen kommen. Bisher sind aber keine Vorfälle dieser Art bekannt. Allerdings entdeckte bei der Jagd nach Pikachu und Co. eine Teenagerin im US-Bundesstaat Wyomin eine Leiche an einem Fluss. © Reuters/Mark Kauzlarich

Offenbar nicht, denn laut der Trendforschungsfirma Similar Web wurde das Spiel bereits öfters auf Android-Systemen installiert als die Dating-App Tinder. Und auch den Vergleich mit WhatsApp, Instagram, Twitter und Snapchat gewinnt "Pokémon Go" gerade: Die Nutzer halten sich in der App aktuell deutlich länger auf als bei diesen sozialen Netzwerken. Zudem haben die kleinen Monster einen weiteren Vorteil für ihren dauerhaften Erfolg: Sie sind seit Ende der Neunziger fester Bestandteil der Popkultur und gehören auch ins Inventar der Netzkultur. Bereits 2014 machte Google eine Ankündigung für ein Pokémon-Spiel mit Maps - als Aprilscherz. Das Netz drehte trotzdem durch.
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Aber das ist doch nur so ein Hype, der bald wieder vorbei ist?

Offenbar nicht, denn laut der Trendforschungsfirma Similar Web wurde das Spiel bereits öfters auf Android-Systemen installiert als die Dating-App Tinder. Und auch den Vergleich mit WhatsApp, Instagram, Twitter und Snapchat gewinnt "Pokémon Go" gerade: Die Nutzer halten sich in der App aktuell deutlich länger auf als bei diesen sozialen Netzwerken. Zudem haben die kleinen Monster einen weiteren Vorteil für ihren dauerhaften Erfolg: Sie sind seit Ende der Neunziger fester Bestandteil der Popkultur und gehören auch ins Inventar der Netzkultur. Bereits 2014 machte Google eine Ankündigung für ein Pokémon-Spiel mit Maps - als Aprilscherz. Das Netz drehte trotzdem durch. © dpa

Offiziell erschien die App erst nur in Japan, den USA und einigen anderen englischsprachigen Ländern. Für Europa gab es zwar einen Starttermin, den die Entwickler jedoch aus unbekannten Gründen verschoben haben. Am Mittwoch war es allerdings soweit und das Spiel gab es auch für die angehenden Trainer in Deutschland in den App-Stores.
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Kann man "Pokémon Go" denn offiziell in Deutschland spielen?

Offiziell erschien die App erst nur in Japan, den USA und einigen anderen englischsprachigen Ländern. Für Europa gab es zwar einen Starttermin, den die Entwickler jedoch aus unbekannten Gründen verschoben haben. Am Mittwoch war es allerdings soweit und das Spiel gab es auch für die angehenden Trainer in Deutschland in den App-Stores. © dpa

Weil es eine APK-Datei des Spiels gab - ein sogenanntes "Android Package". Damit lässt sich "Pokémon Go" auch ohne Play Store auf das Smartphone bringen - die deutsche Übersetzung inklusive. Allerdings sollten Nutzer aufpassen, aus welchen Quellen sie sich die Datei zulegen. Und auch die Frage nach der Legalität ist noch nicht geklärt. Allerdings scheint es unwahrscheinlich, dass die Entwickler Schritte gegen die Spieler einleiten. Mit der offiziellen Version dürfte sich die "APK"-Version aber sowieso von selbst erledigt haben.
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Und warum spielten schon so viele Nutzer auch in Deutschland?

Weil es eine APK-Datei des Spiels gab - ein sogenanntes "Android Package". Damit lässt sich "Pokémon Go" auch ohne Play Store auf das Smartphone bringen - die deutsche Übersetzung inklusive. Allerdings sollten Nutzer aufpassen, aus welchen Quellen sie sich die Datei zulegen. Und auch die Frage nach der Legalität ist noch nicht geklärt. Allerdings scheint es unwahrscheinlich, dass die Entwickler Schritte gegen die Spieler einleiten. Mit der offiziellen Version dürfte sich die "APK"-Version aber sowieso von selbst erledigt haben. © dpa

Mehrere Seiten vermeldeten, dass "Pokémon Go" auf zahlreiche Daten zugreifen würde - so fordere die App den Zugang zum gesamten Google-Konto.  Die Anwendung habe das aber nie ausgenutzt. "Pokémon Go ruft nur die Grund-Informationen zum Profil ab (konkret den Benutzernamen und die E-Mail-Adresse), und keine anderen Informationen aus dem Google-Konto werden oder wurden genutzt oder gesammelt", erklärte die Entwicklerfirma Niantic Labs in der Nacht zum Dienstag US-Medien. Google habe das bestätigt. Der volle Zugang zu den Google-Profilen? Ein Fehler, so Niantic.
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Was macht eigentlich der Datenschutz?

Mehrere Seiten vermeldeten, dass "Pokémon Go" auf zahlreiche Daten zugreifen würde - so fordere die App den Zugang zum gesamten Google-Konto. Die Anwendung habe das aber nie ausgenutzt. "Pokémon Go ruft nur die Grund-Informationen zum Profil ab (konkret den Benutzernamen und die E-Mail-Adresse), und keine anderen Informationen aus dem Google-Konto werden oder wurden genutzt oder gesammelt", erklärte die Entwicklerfirma Niantic Labs in der Nacht zum Dienstag US-Medien. Google habe das bestätigt. Der volle Zugang zu den Google-Profilen? Ein Fehler, so Niantic. © Nintendo

Es wurde gemeinsam entwickelt von der Nintendo-Beteiligung Pokémon Company und der ehemaligen Google-Tochter Niantic Labs. Letztere hatte unter dem Dach des Internet-Konzerns das ebenfalls auf Ortungsdaten basierte Spiel "Ingress" programmiert. In ihm kämpfen zwei Lager um virtuelle Portale, die an verschiedenen Orten platziert wurden. Allerdings dürfte der Erfolg von "Pokémon Go" nochmal einen großen Anteil an der Akzeptanz von "Augmented Reality"-Apps haben. Also, Anwendungen, welche die Realität erweitern und nutzen.
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Wer steckt hinter dem Spiel?

Es wurde gemeinsam entwickelt von der Nintendo-Beteiligung Pokémon Company und der ehemaligen Google-Tochter Niantic Labs. Letztere hatte unter dem Dach des Internet-Konzerns das ebenfalls auf Ortungsdaten basierte Spiel "Ingress" programmiert. In ihm kämpfen zwei Lager um virtuelle Portale, die an verschiedenen Orten platziert wurden. Allerdings dürfte der Erfolg von "Pokémon Go" nochmal einen großen Anteil an der Akzeptanz von "Augmented Reality"-Apps haben. Also, Anwendungen, welche die Realität erweitern und nutzen. © REUTERS/Mark Kauzlarich

Aushängeschild des Pokémon-Franchise ist bis heute Pikachu. Die Maus ist ein Elektro-Pokémon (daher die Blitze) und spielte eine Hauptrollte in der Fernsehserie (daher die Beliebtheit). In den Spielen gehörte Pikachu allerdings nicht zu den stärksten Pokémon. Was viele Spieler nicht davon abhielt, ihn ins Team aufzunehmen. Und auch bei "Pokémon Go" dürften sich die meisten Nutzer besonders freuen, wenn ihnen die gelbe Maus über den Weg läuft.
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Und was zum Henker hat es mit dieser gelben Maus mit den Blitzen auf sich?

Aushängeschild des Pokémon-Franchise ist bis heute Pikachu. Die Maus ist ein Elektro-Pokémon (daher die Blitze) und spielte eine Hauptrollte in der Fernsehserie (daher die Beliebtheit). In den Spielen gehörte Pikachu allerdings nicht zu den stärksten Pokémon. Was viele Spieler nicht davon abhielt, ihn ins Team aufzunehmen. Und auch bei "Pokémon Go" dürften sich die meisten Nutzer besonders freuen, wenn ihnen die gelbe Maus über den Weg läuft. © Warner

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