Psycho-Erkrankungen bei jungen Leuten steigen an

22.2.2018, 11:52 Uhr
Psychische Erkrankungen wie etwa Depressionen bahnen sich oftmals nur langsam an. Zwischen 2005 und 2016 ist der Anteil an jungen Betroffenen rasant gestiegen, wie eine neue Studie der Barmer aufzeigt.

© Marijan Murat/dpa Psychische Erkrankungen wie etwa Depressionen bahnen sich oftmals nur langsam an. Zwischen 2005 und 2016 ist der Anteil an jungen Betroffenen rasant gestiegen, wie eine neue Studie der Barmer aufzeigt.

Dieses Ergebnis geht aus dem Barmer-Arztreport 2018 hervor, der am Donnerstag in Berlin vorgestellt wurde. Demnach ist selbst bei den Studierenden, die bislang als weitgehend "gesunde" Gruppe eingestuft worden seien, inzwischen mehr als jeder sechste (17 Prozent) von einer psychischen Diagnose betroffen. Das entspricht rund 470.000 Menschen.

Vieles spreche dafür, dass es künftig noch deutlich mehr psychisch kranke junge Menschen geben werde, erklärte Barmer-Chef Christoph Straub. "Gerade bei den angehenden Akademikern steigen Zeit- und Leistungsdruck kontinuierlich, hinzu kommen finanzielle Sorgen und Zukunftsängste."

Volkskrankheit Depression

Bei Studierenden steige mit zunehmendem Alter das Risiko für eine Depression deutlich. Im 18. Lebensjahr erkrankten 1,4 Prozent der Studierenden erstmals an einer Depression. Bei den Nicht-Studierenden seien es 3,2 Prozent. Gut zehn Jahre später liege der Anteil bei den Studierenden bei 3,9 Prozent und bei den Nicht-Studierenden bei 2,7 Prozent, so der Report.

Nach Ansicht der Barmer sind mehr niedrigschwellige Angebote erforderlich, die psychische Erkrankungen vermeiden und junge Erwachsene frühzeitig erreichen, bei denen Depressionen oder Angstzustände bereits ausgebrochen sind. "Ein großes Potenzial sehen wir daher in Online-Angeboten, vor allem, wenn sie anonym sind und den Nutzungsgewohnheiten der Generation Smartphone entgegenkommen", so Straub.

Keine Kommentare