"Pumpak" soll sterben: Petition gegen Abschuss von Wolf

21.1.2017, 17:21 Uhr
Auch in Franken scheint der Wolf wieder heimisch zu werden - ein Erfolg für den Naturschutz, sagen Experten.

© dpa Auch in Franken scheint der Wolf wieder heimisch zu werden - ein Erfolg für den Naturschutz, sagen Experten.

Frech ist "Pumpak", daran besteht kein Zweifel. Immer wieder taucht der Wolf in der Nähe von Wohngebieten auf, lässt sich von Hundegebell nicht vertreiben, ist neugierig. Ein Problem, findet man im sächsischen Görlitz - und hat das eigentlich unter Schutz stehende Tier jetzt zum Abschuss freigegeben, wie die Freie Presse berichtet. Das Umweltministerium hat die Ausnahmegenehmigung bereits erteilt.

Sind "Pumpaks" Tage jetzt also gezählt? Im Netz regt sich Widerstand gegen die sogenannte "letale Entnahme" des Rüden, wie es in der Fachsprache heißt. "Wolf Pumpak muss weiter leben", fordern auf der Plattform change.org bislang über 600 Unterstützer (Stand Samstagabend) in einer Petition. "Es gibt keine Hinweise dafür, dass durch den Wolfsrüden eine akute Gefahr für den Menschen ausgeht", heißt es dort. Und: "Weder hat er aggressiv auf Menschen reagiert noch hat er sich für dessen Hunde interessiert."

Wurde "Pumpak" als Welpe gefüttert?

Aggressiv war der Wolf bislang nicht, sonderbar ist sein Verhalten aber allemal. Zu selten gehe der Rüde auf Distanz zum Menschen. Warum, darüber streiten sich Experten. Wahrscheinlich habe "Pumpak", der aus einem polnischen Rudel stammt, von Menschen Futter bekommen, womöglich als Welpe. Durch dieses positive Erlebnis habe er die Scheu verloren, berichtet der Tagesspiegel.

Dass er eine direkte Gefahr für den Menschen ist, das hat "Pumpak" - was auf polnisch so viel wie "der Fette" heißt - noch nicht bewiesen. Kein Lamm, kein Huhn, kein Schwein - bislang blieb der Wolf mit Blick auf die Nutztiere im Landkreis Görlitz Vegetarier. Bei direkten Kontakten mit Menschen zog sich "Pumpak" sofort zurück, berichten Zeugen. Dennoch entschied sich der Landkreis nun für eine Präventivmaßnahme.

Deutschland ist seit Jahren wieder Wolfsland. Gerade durch das Grenzgebiet zwischen Sachsen und Brandenburg streunen über die Hälfte der Rudel in der Republik. Auch in Franken scheint der Wolf wieder heimisch zu werden. Immer wieder werden Tiere gesichtet, zuletzt etwa im Landkreis Neumarkt.

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