Risse im Eis: Forschungsstation in Antarktis schließt

18.1.2017, 08:14 Uhr
Eine britische Forschungsstation in der Antarktis muss vorübergehend schließen, weil sich in ihrer Umgebung Risse im Eis auftun.

© NASA/John Sonntag/dpa Eine britische Forschungsstation in der Antarktis muss vorübergehend schließen, weil sich in ihrer Umgebung Risse im Eis auftun.

Eine britische Forschungsstation in der Antarktis muss vorübergehend schließen, weil sich in ihrer Umgebung Risse im Eis auftun. Die 88 Mitarbeiter, die sich derzeit auf der Station "Halley VI" auf dem Brunt- Schelfeis befinden, würden für den Zeitraum von März bis November abgezogen, teilte die Forschungsgesellschaft British Antarctic Survey (BAS) am Montagabend auf ihrer Webseite mit.

Das gelte auch für die 16 Mitarbeiter, die ursprünglich dort überwintern sollten. Es handele sich um eine reine Vorsichtsmaßnahme. Es bestehe keine direkte Gefahr. "Wir wollen für unsere Leute das Richtige tun", sagte der zuständige Direktor Tim Stockings. Experten fürchten demnach, dass das Eis in der Umgebung der Forschungsstation während des antarktischen Winters brechen könne.

Eine Kluft im Eis habe sich seit 2012 vergrößert, ein weiterer Riss habe sich 2016 aufgetan, heißt es auf der BAS-Webseite. Man wisse nicht genau, wie sich die Schelfeisplatte über den Winter verändern werde. Ein Umzug der mobilen Module der Forschungsstation an einen neuen Standort 23 Kilometer östlich sei bereits seit 2015 im Gange. "Wir tun, was wir können, um die wissenschaftliche Datenerfassung unter diesen Umständen langfristig sicherzustellen", heißt es weiter.

Möglicherweise würden die Forscherteams zeitweise an anderen Standorten eingesetzt. "Halley VI" ist nach BAS-Angaben eine international bedeutende Forschungsstation bei der Beobachtung des Klimawandels.

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