"Schmutziger Krieg": US-Zeitungen protestieren gegen Trump

16.8.2018, 10:03 Uhr
US Zeitungen, darunter auch The Boston Globe, protestieren am Donnerstag in ihren Leitartikeln gegen Trumps Fake-News-Vorwurf gegenüber der Presse.

© AFP/ Joseph Prezioso US Zeitungen, darunter auch The Boston Globe, protestieren am Donnerstag in ihren Leitartikeln gegen Trumps Fake-News-Vorwurf gegenüber der Presse.

Die ungewöhnliche Kampagne wurde von der Tageszeitung Boston Globe initiiert. "Der schmutzige Krieg gegen die freie Presse muss aufhören", forderte die Zeitung in ihrem Aufruf. Die Editorials erschienen am Donnerstag, manche bereits online am Mittwoch. Es machten große Zeitungen mit, darunter die New York Times, sowie zahlreiche kleinere Lokalzeitungen.

Trump hatten in den vergangenen Wochen seine Attacken auf die Medien verschärft, die falsche Nachrichten veröffentlichen und seine Erfolge herunterspielen würden. Schon seit Langem spricht er im Zusammenhang mit Medien von Fake News. Die Medien seien unpatriotisch und "Feinde des amerikanischen Volkes". Der Verleger der New York Times, A.G. Sulzberger, hatte sich im Juli mit dem Präsidenten getroffen, um Trump zu warnen, dass seine Wortwahl "zunehmend gefährlich" sei.

Die Times habe bewaffnete Sicherheitsleute eingestellt. Die Bangor Daily News in Bangor in Maine kommentierte, sie habe keine Illusion, dass der Angriff auf die Medien aufhören wird. Wenn die Regierung Journalisten nicht mag, sei das vermutlich, weil diese ihre Arbeit richtig machen. Die Chicago Sun Times vermerkte, Politiker in Schwierigkeiten schlügen immer auf die Medien ein. Trump habe bei Kundgebungen geradezu zur Gewalt gegen Reporter angespornt.

Die Capital-Journal in Topeka in Kansas hatte sich vor der Präsidentschaftswahl in November 2016 als eine der wenigen US-Zeitungen für Trump ausgesprochen. Dieser sei ein Außenseiter, und Amerikaner verlangten nach Neuem. Im Fernsehsender CNN erläuterte Capital-Journal-Herausgeber Stephen Wade am Mittwoch (Ortszeit) jedoch, warum er an der Kampagne teilnehme: "Uns als Volksfeinde hinzustellen, ist einfach nicht richtig." 

 

Verwandte Themen


1 Kommentar