Schuss löst sich nahe Weihnachtsmarkt in Hannover

16.12.2017, 21:46 Uhr
Bewaffnete Polizisten, wie hier auf einem Potsdamer Weihnachtsmarkt, sind inzwischen fast überall in Deutschland Teil des Sicherheitskonzepts.

© Ralf Hirschberger (dpa) Bewaffnete Polizisten, wie hier auf einem Potsdamer Weihnachtsmarkt, sind inzwischen fast überall in Deutschland Teil des Sicherheitskonzepts.

Nach der Panne am vergangenen Montag habe es am Mittwoch einen ähnlichen Zwischenfall auf einem Polizeigelände gegeben, sagte ein Sprecher der niedersächsischen Polizei. Die Schüsse lösten sich, als diese die Waffen nach ihren Einsätzen an Kollegen übergeben wollten. Weil die Mündungen bei der Übergabe der Waffe nach Polizeiangaben in vorschriftsmäßig nach unten zeigten, waren die Projektile in den weichen Rasenboden und im Asphalt eingeschlagen. Verletzte gab es in beiden Fällen nicht.

Zuvor hatte die Hannoversche Allgemeine Zeitung darüber berichtet. Auch in Niedersachsen sollen bewaffnete Beamte für die Sicherheit der Weihnachtsmarktbesucher sorgen. Zur Ausrüstung gehören dabei die Maschinenpistolen des Typs MP5 vom Kaliber 9 Millimeter. Die Polizei ließ die beiden Waffen des Herstellers Heckler & Koch nach den Fehlschüssen einziehen und von Experten auf einen technischen Defekt prüfen. Auch ein Bedienungsfehler wird nicht ausgeschlossen.

Probleme bei der Ausrüstung

"Fehler in der Handhabung dürfen natürlich nicht passieren", sagte Pressesprecher Karsten Wolff von der Zentralen Polizeidirektion Niedersachsen (ZPD). Daher würden alle Beamte seit 2015 und jetzt besonders im Umgang mit der Waffe sensibilisiert und geschult.

Damals waren der Karnevalsumzug in Braunschweig und das Fußball-Länderspiel zwischen Deutschland und den Niederlanden in Hannover wegen Terrorgefahr abgesagt worden. Ähnliche Fälle aus der Vergangenheit sind bei der Polizei in Niedersachsen bisher nicht bekannt. Die Behörde hatte allerdings in diesem Jahr mit logistischen Problemen zu kämpfen. Weil 1200 bestellte Zielfernrohre nicht auf die MP5 passten, mussten Waffen ausgetauscht oder umgerüstet werden.

Auf den Weihnachtsmärkten vieler Städte in Deutschland waren die Sicherheitsvorkehrungen nochmals verschärft worden, nachdem es vor einem Jahr zu dem Terroranschlag am Berliner Breitscheidplatz gekommen war. Am 19. Dezember 2016 war der Attentäter Anis Amri mit einem entführten Lastwagen in den Weihnachtsmarkt an der Gedächtniskirche gefahren. Er tötete 12 Menschen und verletzte mehr als 70 weitere.

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