Streit eskaliert: Rewe will Baby Bel und Zewa aus Sortiment streichen

26.1.2019, 17:50 Uhr
Kunden von Rewe müssen - wenn es keine Preiseinigung gibt - bald Regallücken hinnehmen.

© Uwe Anspach, dpa Kunden von Rewe müssen - wenn es keine Preiseinigung gibt - bald Regallücken hinnehmen.

Es ist ein Machtkampf zwischen Rewe und zwei Zulieferern, nämlich dem Taschentuchhersteller Essity und dem Käseproduzenten Bel. Die Preiserhöhungen der Hersteller wollte Rewe nicht akzeptieren und verkündete nun, alle Produkte der beiden Hersteller aus dem Sortiment zu nehmen. Sollte keine Einigung gefunden werden, werden Rewe-Kunden in Kürze vergeblich nach Tempo-Taschentüchern und Zewa-Küchenrolle Ausschau halten müssen. Auch die beliebten Marken Baby Bel, Leerdammer, Kiri, Bonbel sowie Adler Edelcreme würden dann vergeblich gesucht. 

 

Wie die Lebensmittel-Zeitung berichtet, sei der Schritt eine Methode, um Druck auf Essity und Bel auszuüben. Lionel Souque, Vorstandsvorsitzender der Rewe Group, hatte bereits im Herbst 2018 verkündet, dass er Preiserhöhungen nicht akzeptieren würde. Der radikale Schritt der Supermarktkette könnte jetzt zu Regallücken führen - diese wären besonders im Bereich Toilettenpapier und Taschentücher auffallend.

Ein ähnlicher Preiskampf fand im Februar 2018 zwischen Edeka und Nestlé statt: Im Streit um Lieferkonditionen strich die Supermarktkette mehrere Nestlé-Produkte aus den Regalen. Zunächst waren 163 Produkte von Nestlé betroffen, die rund 20 Prozent des Umsatzes entsprachen. Die Produktliste wurde dann auf ganze 30 Prozent des Umsatzes ausgeweitet - bis im Mai 2018 die Einigung im Preisstreit kam.

Der Discounter Lidl hatte im Jahr 2014 Schlagzeilen gemacht, als er Coca Cola für gut zwei Monate aus den Regalen schmiss. Als Begründung hieß es damals, es handle sich um einen "Streit um ein Vermarktungskonzept". Auch bei anderen Ketten fehlen immer wieder mal bekannte Marken, wenn sich Hersteller und Händler gerade nicht über Konditionen einigen können. 

 

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