Studie: Zwei Bier helfen besser als Schmerztabletten

28.1.2018, 18:04 Uhr
Das Bier ist deutsches Kulturgut. Über den gesundheitlichen Nutzen streiten sich Wissenschaftler aber seit Jahrzehnten.

© dpa Das Bier ist deutsches Kulturgut. Über den gesundheitlichen Nutzen streiten sich Wissenschaftler aber seit Jahrzehnten.

Sie heißen Paracetamol, Ibuprofen, ASS oder Diclofenac - und landen tonnenweise in den Hausapotheken der Republik. Hunderte Millionen Euro jährlich geben die Deutschen für Schmerzmittel aus. Eine Studie, die im Fachblatt Journal of Pain erschien, will jetzt nachweisen, dass Alkohol aber sogar noch effektiver wirkt als handelsübliche Analgetika.

Patienten können demnach ihre Schmerzen durch den Konsum von zwei bis drei Bier um 25 Prozent verringern, sagen die Autoren der Studie. Sie führen den Effekt, der deutlich stärker als bei Schmerzmitteln sei, auf die Alkoholkonzentration im Blut zurück. Insgesamt 18 Studien fassten die Wissenschaftler dafür zusammen, an denen rund 400 Testpersonen teilnahmen.

Ergebnisse sind kein Grund zum Trinken

In Zahlen heißt das: Bei einer Erhöhung des Blutalkoholwertes um 0,8 Prozent nimmt das Schmerzgefühl ab und die Toleranz erhöht sich. Patienten empfinden deshalb Schmerzen als weniger schlimm. In der britischen Sun wird Trevor Thomspon, einer der Autoren, noch deutlicher. Man könne Alkohol von der Wirkweise mit Opiaten wie Codein vergleichen. "Deren Effekt ist nur stärker", sagt Thomspon. Er hofft, dass man auf Basis der Studie ein Schmerzmedikament machen könne, das weniger Nebenwirkungen aufweist.

Die Macher der Studie sagen aber auch: Ein Grund zum Trinken ist das keineswegs. Sie verweisen auf die bestehenden Richtlinien der britischen Regierung. In Deutschland gibt es vergleichbare Hinweise, etwa von der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA). Demnach sollten Männer nicht mehr als maximal 24 Gramm, Frauen nicht mehr als zwölf Gramm reinen Alkohol pro Tag zu sich nehmen. Das gilt aber auch nur, wenn an zwei Tagen in der Woche kein Alkohol konsumiert wird. Mehr Informationen zu den Empfehlungen der Bundeszentrale gibt's hier.

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