USA: Schulklasse posiert mit Hitlergruß
13.11.2018, 12:32 UhrKurz vor dem Abschlussball im Frühjahr macht die Baraboo Highschool in Wisconsin ein Abschlussfoto, auf dem die Schüler unverkennbar den Hitlergruß tätigen und dabei schamlos lachen. Genau dieses Foto hat zunächst in den USA und nun auch weltweit für Fassungslosigkeit gesorgt. Die Schulbehörden des Bezirks Baraboo leiteten am Montag die Ermittlungen ein und werden dabei von der Polizei unterstützt, wie Spiegel Online berichtet.
If anybody from Baraboo High School in Wisconsin can clue me in on why it appears the entire male class of 2018 is throwing up a Sig Heil during their prom photos - that would be great.
— Jules Suzdaltsev (@jules_su) 12. November 2018
h/t @CarlySidey pic.twitter.com/BL8lDVLMA4
In schicken Anzügen gekleidet, strecken die Jugendlichen fast ausnahmslos den rechten Arm in die Höhe. Nur wenige scheinen nicht Teil der Aktion zu sein. Einer der Jungs scheint zudem das "Okay-Zeichen" in die Kamera zu zeigen, was zu einem Symbol der White-Power-Bewegung geworden ist.
Lori Mueller, die Leiterin der Schulbehörde distanzierte sich am Montag via Twitter von dem Foto ihrer Schüler. Es repräsentiere nicht die Werte und Moralvorstellungen ihrer Schule, weswegen nun angemessene Maßnahmen ergriffen werden.
The photo of students posted to #BarabooProud is not reflective of the educational values and beliefs of the School District of Baraboo. The District will pursue any and all available and appropriate actions, including legal, to address.
— Lori M. Mueller (@LoriMMueller) 12. November 2018
In der Stellungnahme eines fotografierten Schülers, der nicht der moralisch verwerflichen Gruppendynamik folgte und den Gruß verweigerte, erklärte dieser, wie unwohl er sich bei der Aktion gefühlt habe. Der Gruß sei mit seinen Moralvorstellungen nicht vereinbar.
Die Gedenkstätte Auschwitz-Birkenau schließt sich dieser Äußerung an und veröffentlichte auf Twitter einen Post, in dem sie eine bessere Aufklärung von Schülern fordert.
"We must all teach our children #tolerance and #understanding, both - at home and in school. For tolerance cannot be assumed… it must be taught. We all must make it clear that hate is never right and love is never wrong!" (Roman Kent, #Auschwitz survivor) https://t.co/jxdv5LHS5G
— Auschwitz Memorial (@AuschwitzMuseum) 12. November 2018
Das Foto mache deutlich, wie wichtig Erziehungsarbeit bei empfindlichen Themen sei. Dass Toleranz und Verständnis sowohl in der Schule, als auch zuhause gelehrt werden müssen, um Derartiges in Zukunft zu vermeiden und Hass keine Chance zu lassen, schreibt die Gedenkstätte in ihrem Tweet.
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