Versorgungstopp für Ausländer: Essener Tafel beschmiert

25.2.2018, 15:46 Uhr
Die Essener Tafel hatte angekündigt, keine nichtdeutschen Neukunden mehr aufzunehmen.

© Roland Weihrauch/dpa Die Essener Tafel hatte angekündigt, keine nichtdeutschen Neukunden mehr aufzunehmen.

Es sei eine "nahe liegende Vermutung", dass das mit dem vergangene Woche öffentlich breit diskutierten Aufnahmestopp für Ausländer zusammenhänge, sagte ein Essener Polizeisprecher.

Laut Polizei wurden die Türen der ehrenamtlichen Einrichtung und sechs in der Nähe geparkte Fahrzeuge mit Parolen wie "Nazis" beschmiert. Polizei und Staatsschutz ermittelten, hieß es in der Mitteilung. Im Internet habe es im linken Spektrum Aufrufe zu Aktionen gegen die Tafel gegeben.

Bundesweite Kritik für Einrichtung 

Bei der Essener Tafel müssen sich Interessenten registrieren. "Da aufgrund der Flüchtlingszunahme in den letzten Jahren der Anteil ausländischer Mitbürger bei unseren Kunden auf 75 Prozent angestiegen ist, sehen wir uns gezwungen um eine vernünftige Integration zu gewährleisten, zurzeit nur Kunden mit deutschem Personalausweis aufzunehmen", hatte der Verein Essener Tafel auf seiner Internet-Seite angekündigt.

Dafür hatte es bundesweit Kritik aus der Politik und von Sozialverbänden gehagelt, es gab aber auch Äußerungen mit Verständnis. Die Essener Tafel hatte ihren Schritt damit begründet, dass gerade ältere Nutzerinnen sowie alleinerziehende Mütter sich von den vielen fremdsprachigen jungen Männern in der Warteschlange abgeschreckt fühlten. Der Anmeldestopp soll nur vorübergehend gelten.

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