Zu sexistisch? Mutter will "Dornröschen" verbieten

24.11.2017, 17:17 Uhr

Die Szene wirkt unschuldig, fast jedes Kind kennt sie - und doch hat sie es in sich, findet eine britische Mutter. Im Märchen-Klassiker "Dornröschen" küsst ein Prinz die Prinzessin wach, erweckt sie aus einem komatösen Schlaf. Sarah Hall aus Northumberland Park in Großbritannien findet, das sei eine sexuelle Belästigung. Der Kuss sei offensichtlich nicht "einvernehmlich erfolgt", sagte die Frau, die selbst Mutter ist, der Sun. So würde sich bei Kindern ein Fehlverhalten manifestieren. Lediglich ältere Jahrgänge sollten demnach das Buch lesen.

Losgetreten hatte Hall die Diskussion auf Twitter. Sie postete ein Foto von "Dörnröschen" und schrieb darüber: "So lange wir solche Geschichten immer noch in der Schule sehen, werden wie nie tief verwurzelte Einstellungen zu sexuellem Verhalten ändern."

Fast 600 Reaktionen, die meisten davon empört, sammelte sie mit dem Tweet ein. "Lasst uns alles von Disney bannen", schreibt etwa eine Nutzerin dort. "Mir tut ihr Sohn so leid, mir wäre das so peinlich, wenn sie meine Mutter wäre." Viele Kommentatoren sprechen von "Blödsinn", von "übertriebener politischen Korrektheit."

Besonders seit der Kampagne #MeToo, die auch in Nürnberg hohe Wellen schlug, sei sie nachdenklich geworden, sagt Hall. "Das sind Kleinigkeiten, die sich im Laufe der Kindheit ansammeln und einen Unterschied machen können", sagt sie der Sun.

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