Zwei Menschen getötet: Hund "Chico" wird eingeschläfert

6.4.2018, 17:04 Uhr
Zwei Menschen getötet: Hund

© AFP / Thomas Coex

Der Fall beschäftigt Deutschland: Im niedersächsischen Hannover tötete ein Staffordshire-Terrier eine Mutter und ihren Sohn. Die 52-Jährige saß im Rollstuhl, ihr 27 Jahre alter Sohn war schwer krank - und beide offenbar zu schwach, um die tödlichen Bisse des Tieres abzuwehren. "Chico", wie der Rüde heißt, wurde in einem Metallzwinger im Zimmer des Sohnes gehalten, ein Tierschutzverein war in den vergangenen Jahren mehrmals bei der Famile - sie konnten aber keine Vernachlässigung des Tieres feststellen. Nachbarn gaben zuvor an, das Tier sei in der Wohnung eingesperrt, belle ständig und mache auf dem Balkon sein Geschäft. 

Jetzt ist klar: Das Schicksal von "Chico" ist besiegelt, der Terrier muss eingeschläfert werden. Das bestätigte ein Sprecher der Stadt Hannover der Bild. Erst am Donnerstag bestätigte ein Rechtsmediziner den Verdacht, dass der Kampfhund die beiden Menschen totgebissen hatte. "Nachdem das Obduktionsergebnis feststeht, wird der Hund nun definitiv zeitnah eingeschläfert", zitiert die Bild Udo Möller von der Stadt Hannover. 

Nach der Attacke wurde "Chico" von Feuerwehrleuten in einem speziellen Beißschutzanzug eingefangen und in ein Tierheim gebracht. Zwar meldeten sich Hunderte Hundeliebhaber aus ganz Deutschland, die das Tier bei sich aufnehmen wollten. Doch der Rüde sei nicht mehr vermittelbar, blockten die Verantwortlichen des Tierheims bereits frühzeitig ab. 

Auch in Nürnberg kocht die Diskussion um Kampfhunde derzeit hoch. In Bayern gelten bezüglich Kampfhunden klare Regeln - die Haltung bestimmter Rassen ist nur in Ausnahmefällen erlaubt. Für das Nürnberger Tierheim nur Theorie, denn: Von den etwa 50 Hunden, die derzeit dort untergebracht sind, gehören sechs zur Kategorie 1.

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