Ab Montag wird verhandelt: Kitas ab 8. Juni wieder geöffnet?

29.5.2015, 16:00 Uhr
In den festgefahrenen Tarifstreit um mehr Geld für Erzieher und Sozialarbeiter könnte ab Montag Bewegung kommen.

© dpa In den festgefahrenen Tarifstreit um mehr Geld für Erzieher und Sozialarbeiter könnte ab Montag Bewegung kommen.

Die Vereinigung der kommunalen Arbeitgeberverbände hatte die Gewerkschaften für Dienstag zu Gesprächen eingeladen, der ver.di-Bundesvorsitzende Frank Bsirske schlug vor, sich doch gleich am Montag zu treffen.

Nun sind ab Montag drei Verhandlungstage eingeplant. „Wir wissen nicht, was auf uns zukommt“, sagte der mittelfränkische ver.di-Chef Jürgen Göppner bei einer Pressekonferenz. Dass gleich drei Verhandlungstage eingeplant wurden, deute jedoch daraufhin, dass sich beide Seiten näher kommen könnten.

"Für Sozialpädagogen gibt es nichts“

Peter Erlbeck, Personalrat der Stadt Nürnberg, wird für ver.di als Mitglied der Verhandlungskommission dabei sein, er stellt sich auf harte Verhandlungen ein. Die VKA habe zwar ihre am 21. April unterbreiteten "Vorschläge" zu einem Angebot aufgewertet, sich inhaltlich aber kaum bewegt, kritisieren Göppner und Erlbeck.

"Für Sozialpädagogen gibt es nichts“, so  Erlbeck - neben den Erziehern befinden sich auch die Jugendsozialpädagogen an Schulen und die Beschäftigten des Allgemeinen Sozialdienstes im Streik, für diese Gruppen existiere kein Angebot, wie die Gewerkschafter monieren. Bei den Erziehern schlägt die VKA Verbesserungen vor, die jedoch zum Teil  nur eine sehr geringe Personengruppe beträfen.

"Umgang mit Maschinen besser bezahlt"

Während der Verhandlungen werde auf jeden Fall weiter gestreikt, um den Druck auf die Arbeitgeber aufrecht zu erhalten, so Göppner und Erlbeck. Die Gewerkschafter wissen, dass das für die Eltern eine schwierige Situation ist, bitten aber um Verständnis.

"Wir müssen uns fragen, was uns die Arbeit der Erzieher und Sozialpädagogen wert ist. Der gekonnte Umgang mit Maschinen wird viel besser bezahlt als der gekonnte Umgang mit Menschen“, sagte Göppner. Das sei zutiefst ungerecht.

Am Donnerstag soll auf einer bundesweiten Streikdelegiertenkonferenz von ver.di über die Ergebnisse der Verhandlungen und das weitere Vorgehen beraten werden. Würden sich beide Seiten einigen, was derzeit aber noch sehr fraglich erscheint, könnte am Montag, 8. Juni, in den Kitas vielleicht wieder der Regelbetrieb beginnen. Über das formale Ende des Streiks müssten aber auch dann noch die Gewerkschaftsmitglieder per Urabstimmung befinden. 

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