AfD fordert Bauverbot für Minarette - und scheitert

21.3.2019, 16:06 Uhr

Die AfD rechtfertige den Antrag mit der aus ihrer Sicht drohenden Islamisierung Bayerns. Orientalische Minarette passten nicht in die bayerischen Ortsbilder, sagte Richard Graupner (AfD). Ein Minarett sei aber mehr als ein "nett anzusehender Gebetsturm", nämlich ein Symbol für den politischen und kulturellen Herrschaftsanspruch des Islams.

Der AfD-Antrag wolle nichts anderes, als eine Religionsgemeinschaft in Misskredit zu bringen, sagte Ursula Sowa (Grüne). Ein Minarettverbot solle die Gesellschaft spalten und nicht schützen. Auch Ulrike Scharf (CSU) betonte, dass ein Verbot der im Grundgesetz verankerten freien Religionsausübung widerspreche. In Bayern gebe es rund 500.000 bis 600.000 Muslime, knapp 300 Moscheen und nur sechs hätten ein Minarett, sagte Arif Tasdelen (SPD) aus Nürnberg. Von daher sei es schon quantitativ "völliger Schwachsinn" zu glauben, dass Minarette Kirchtürmen Konkurrenz machen könnten.