Bundeswehr fehlen Schutzwesten und Zelte für Nato-Einsatz

19.2.2018, 07:48 Uhr
Verteidigungsministerin Ursula von der Leyen besucht die Soldaten regelmäßig.

© Jochen Lübke/dpa Verteidigungsministerin Ursula von der Leyen besucht die Soldaten regelmäßig.

Das geht laut Rheinischer Post (Montag) aus einem Papier des Heereskommandos hervor. Parlamentarier reagierten empört. Derartige Versorgungslücken, zumal bei wichtigen Nato-Vorhaben, "können und werden wir nicht akzeptieren", sagte SPD-Verteidigungsexperte Fritz Felgentreu dem Blatt. Auch Florian Hahn (CSU) verlangte, die Materiallücken zu schließen, wie es im Koalitionsvertrag festgeschrieben sei.

Von einem Skandal gegenüber den Soldaten und einem beschämenden Vorgang gegenüber den Bündnispartnern sprach FDP-Verteidigungsexpertin Marie-Agnes Strack-Zimmermann. "Dass selbst die Basisausrüstung wie Schutzwesten und Winterbekleidung fehlt, zeigt, in welchem erbärmlichen Zustand die Bundeswehr inzwischen runtergespart wurde", erklärte sie.

Mangel an einsatzbereiten Kampfpanzern

Die FDP werde deshalb in der nächsten Sitzung des Verteidigungsausschusses einen Unterausschuss beantragen, der sich mit "dieser skandalösen Situation" beschäftigen soll.

Um dem Vorgehen Russlands auf der Krim zu begegnen, hat die Nato 2014 die sogenannte "Speerspitze" für rasche Einsätze gegründet - Anfang 2019 wird Deutschland dort eine führende Rolle übernehmen. Laut Welt mangelt es dem Heer aber derzeit an einsatzbereiten Kampfpanzern dafür.

Bereits am Montag hatte das Verteidigungsministerium erklären müssen, dass die Einsatzbereitschaft der Bundeswehr "generell nicht zufriedenstellend" sei.

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