Die Linke klagt über Versorgung von Cannabis-Patienten

28.7.2017, 07:55 Uhr
Die Linke beklagt die geringe Versorgung von Schmerzpatienten mit deren Cannabis-Medizin.

© dpa Die Linke beklagt die geringe Versorgung von Schmerzpatienten mit deren Cannabis-Medizin.

Die Versorgung schwer kranker Patienten mit Cannabis als Medizin kommt nach Einschätzung der Linken auch vier Monate nach Inkrafttreten des Gesetzes noch nicht in Gang. Der stellvertretende Linken-Fraktionsvorsitzende Frank Tempel sagte der Deutschen Presse-Agentur: "Von Patienten mit Besitzerlaubnis weiß ich, dass die Krankenkassen nicht immer die Kosten für die Medizin erstatten." Weiteres Problem seien Lieferengpässe bei den Apotheken.

Nach einer Antwort der Bundesregierung auf eine Anfrage der Linken hat erst gut ein Drittel der rund 1000 angeschriebenen Patienten, zumeist Schmerzpatienten, ihre persönlich erteilte Ausnahmeerlaubnis zur medizinischen Anwendung von Cannabis, wie vorgesehen, an das Bundesinstitut für Arzneimittel und Medizinprodukte (BfArM) zurückgeschickt. "Die geringe Quote an Rücksendungen ist ein Indiz dafür, dass das Gesetz nicht für alle funktioniert, obwohl es gerade für die Patienten mit einer Ausnahmegenehmigung gemacht wurde", sagte Tempel.


Das Gesetz "Cannabis als Medizin" ist im März in Kraft getreten. Es regelt den Einsatz von Cannabisarzneimitteln, wenn andere Mittel nicht mehr helfen. Bedingung ist, dass nach Einschätzung des behandelnden Arztes diese Mittel spürbar positiv den Krankheitsverlauf beeinflussen oder dessen Symptome lindern, so das Gesundheitsministerium. Künftig können neben Fertigarzneimitteln auf Cannabisbasis auch getrocknete Cannabisblüten von der gesetzlichen Krankenkasse erstattet werden.

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