"Ein Irrweg": Söder spricht Klartext nach Brexit-Votum

16.1.2019, 15:31 Uhr
Markus Söder wünscht sich "dass die Briten sagen, was sie wirklich wollen".

© Peter Kneffel/dpa Markus Söder wünscht sich "dass die Briten sagen, was sie wirklich wollen".

Nach der Ablehnung des Brexit-Vertrags durch das britische Parlament hat der designierte CSU-Chef Markus Söder von "totalem Chaos" gesprochen - und die AfD attackiert. "Wir würden uns einfach wünschen, dass die Briten sagen, was sie wirklich wollen. Das, was jetzt passiert, ist das totale Chaos und die totale Unregierbarkeit Großbritanniens", sagte Bayerns Ministerpräsident am Mittwoch auf einer CSU-Fraktionsklausur im oberfränkischen Kloster Banz. "Wir würden und wollten die Briten immer bei uns halten." Nach wie vor habe man Interesse an einem "geregelten Übergang". "Im Moment ist nichts planbar und machbar."

"Man hat ja von Seiten der EU und auch von deutscher Seite alles angeboten. Es war klar: Es gibt keine Rosinenpickerei, aber es sind vernünftige Angebote gemacht worden", sagte Söder. "Der Deal, der ausgehandelt wurde, hätte ein verlässliches Dokument für den Weg Großbritanniens sein können." Jetzt müsse Großbritannien erst einmal sagen, was es wolle: Neuwahlen, Neuverhandlungen, oder die Rücknahme des Brexit. "Auch das wäre natürlich eine Möglichkeit. Denn dass das Ganze ein Irrweg ist, zeigt sich jeden Tag mehr", sagte Söder.

Söder nannte es deshalb gefährlich, wenn die AfD ebenfalls an einen Austritt Deutschlands aus der Europäischen Union denke. "Die wollen einen Brexit für Deutschland machen. Ein solches Chaos können wir nicht zulassen", sagte er. Das würde das Ende der EU bedeuten und die "völlige Isolation" Deutschlands. "Die anderen lassen uns dann nicht mehr nach Europa hinein. Und da zeigt sich übrigens auch, wie absurd die AfD ist, und wie wenig sinnvoll es ist, sie zu unterstützen."

 

 

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