Erneut Angriffe auf syrisches Rebellengebiet Ost-Ghuta

20.2.2018, 14:34 Uhr
Das vom Syrischen Zivilschutz veröffentlichtes Foto zeigt Mitglieder des Zivilschutzes, die nach einem Luftangriff den Überlebenden zu Hilfe eilen. Bei Angriffen auf das syrische Rebellengebiet Ost-Ghuta sind Aktivisten zufolge zahlreiche Zivilisten getötet worden.

© Uncredited/Syrian Civil Defense White Helmets/AP/dpa Das vom Syrischen Zivilschutz veröffentlichtes Foto zeigt Mitglieder des Zivilschutzes, die nach einem Luftangriff den Überlebenden zu Hilfe eilen. Bei Angriffen auf das syrische Rebellengebiet Ost-Ghuta sind Aktivisten zufolge zahlreiche Zivilisten getötet worden.

Die Syrische Beobachtungsstelle für Menschenrechte meldete am Dienstag, seit dem Morgen seien in der belagerten Region 50 Menschen getötet worden, darunter 13 Kinder. Das Gebiet sei von Jets und Hubschraubern aus der Luft und mit Artillerie bombardiert worden. Innerhalb von weniger als 48 Stunden seien damit in Ost-Ghuta fast 200 Menschen ums Leben gekommen, erklärten die Menschenrechtler.

Am Vortag waren den Angaben zufolge bei Luftangriffen und Artilleriebeschuss auf das Gebiet 127 Zivilisten gestorben. Es handele sich um die höchste Opferzahl an nur einem Tag seit drei Jahren.

Der Bürgerkrieg hatte im März 2011 mit Protesten gegen die autoritäre Regierung von Machthaber Baschar al-Assad begonnen. Die Region Ost-Ghuta gehört zu den letzten Gebieten, die noch unter Kontrolle von Rebellen stehen. Dominiert werden sie von islamistischen Milizen. Mehrfach waren in den vergangenen Monaten Versuche gescheitert, in dem Gebiet eine längere Waffenruhe zu erreichen. Stattdessen eskalierte die Gewalt in den vergangenen Wochen immer wieder.

Ost-Ghuta ist seit Monaten von Regierungstruppen eingeschlossen. Rund 400.000 Menschen sind dort fast vollständig von der Außenwelt abgeschnitten. Helfer berichten von einer dramatischen humanitären Lage. Über Wochen durften keine Hilfslieferungen in das Gebiet.

Das habe zu einem schlimmen Mangel an Nahrungsmitteln geführt, sagte der regionale UN-Nothilfekoordinator, Panos Moumtzis. Die Raten an Mangelernährung hätten ein beispielloses Niveau erreicht. "Die humanitäre Lage der Zivilisten in Ost-Ghuta ist dabei, außer Kontrolle zu geraten", erklärte Moumtzis weiter.

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