Es bleibt die Hoffnung: Bayerische SPD kämpft - immerhin

27.1.2019, 16:39 Uhr
Natascha Kohnen will das Profil der SPD schärfen: Sie will die Partei mit sozialer Gerechtigkeit in Kombination mit Nachhaltigkeit wieder auf Kurs bringen.

© Karl-Josef Hildenbrand/dpa Natascha Kohnen will das Profil der SPD schärfen: Sie will die Partei mit sozialer Gerechtigkeit in Kombination mit Nachhaltigkeit wieder auf Kurs bringen.

Die alte und neue Landesvorsitzende Natascha Kohnen, die bei ihrer Wiederwahl mit einem blauen Auge aus der krachenden Niederlage bei der Landestagswahl heraus ging, plädierte für eine Art sozialer Ökologie und für einen "starken und mächtigen Sozialstaat".

Für den Markenkern "soziale Gerechtigkeit" in Kombination mit Nachhaltigkeit gibt es in der bayerischen Wählerschaft sicher Zustimmung, die weit über die 9,7 Prozent hinausgeht, welche die Bayern-SPD bei der Landtagswahl eingefahren hat. Das Problem dabei erkannten viele Genossen in Bad Windsheim glasklar: Die Wähler nehmen der SPD einfach nicht mehr ab, dass sie ihre Programmatik durchsetzen kann. Und zusätzlich wäre zu fragen, ob die Programmatik immer zielführend war.

So hat sich die SPD, nicht nur in Bayern, zum Beispiel für einen großzügigeren Familiennachzug stark gemacht. Ist das das Thema, das potenzielle SPD-Wähler umtreibt? Und wer dann noch den "Anstand", wie Natascha Kohnen, für sich reklamiert (und damit den politischen Wettbewerbern abspricht), der muss sich nicht wundern, wenn anständige Wähler wo anders ihr Kreuz machen.

Die Analyse ist also ziemlich unerfreulich. Ob sich die Bayern-SPD klar links von der Mitte so platziert, dass wieder bessere Wahlergebnisse möglich sind, bleibt offen.

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