Flüchtlingszahlen an Grenze zu Österreich sinken

24.1.2017, 13:34 Uhr
Flüchtlingszahlen an Grenze zu Österreich sinken

© Armin Weigel/Archiv (dpa)

Die Flüchtlingszahl an der deutsch-österreichischen Grenze ist im Laufe des vergangenen Jahres erheblich gesunken. Rund 77.000 Migranten kamen 2016 in dem häufig genutzten Grenzabschnitt zwischen Bodenseeregion und Berchtesgadener Land an, wie die zuständige Bundespolizeiinspektion in Rosenheim am Dienstag berichtete. Die meisten Flüchtlinge registrierten die Beamten im Januar und Februar, nämlich insgesamt an die 60.000.

Mit der Schließung der Balkanroute im März 2016 seien die Zahlen auf rund 1200 bis 1600 monatlich gefallen. Bundesweite Zahlen waren zunächst nicht erhältlich. Der rund 650 Kilometer lange Grenzabschnitt der Rosenheimer Bundespolizisten ist aber der wichtigste für die Einwanderung nach Deutschland. „Es gibt keine andere Bundespolizeidienststelle, die 2016 mehr Migranten festgestellt hat“, sagte Sprecher Rainer Scharf.

Die meisten Ankömmlinge stammten aus Syrien, Afghanistan und Irak sowie aus Nigeria und Somalia. Knapp 9600 Ankömmlingen wurde die Einreise verweigert, da sie nicht nachvollziehbar um Asyl nachsuchten. Die Zahl der Schleuser ging ebenfalls zurück: Wurden im Jahr 2015 noch mehr als 700 mutmaßliche Schleuser festgenommen, so waren es im vergangenen Jahr noch etwa 280.

4800 mutmaßliche Kriminelle gefasst

Die erhöhten Kontrollen hätten auch Fahndungstreffer gebracht. Rund 4800 Gesuchte wurden an der Grenze gefasst, teils waren es mit Haftbefehl gesuchte Straftäter. Bei einem Verdacht auf einen islamistischen Zusammenhang würden die Staatsschutzbehörden eingeschaltet, erläuterte Scharf. „Es waren Einzelfälle.“

Angesichts der Anforderungen an der Südgrenze soll die Bundespolizeiinspektion Mitte des Jahres in drei selbstständige Inspektionen in Kempten, Rosenheim und Freilassing aufgegliedert werden, kündigte der Leiter der Bundespolizeiinspektion Rosenheim, Reinhard Tomm, an. Damit sollten die Wege verkürzt werden und die Beamten bei Einsätzen schneller vor Ort sein. Zudem werde damit die Zahl der Beamten verdoppelt. Die komplette Aufstockung auf mehr als 1000 Beamte könne aber bis in die 2020er Jahre dauern.

 

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