Gabriel: Schäuble hat Europa in "Scherbenhaufen" verwandelt

24.10.2017, 08:21 Uhr
Außenminister Sigmar Gabriel übt deutliche Kritik an Wolfgang Schäuble im Hinblick auf seine Amtszeit als Finanzminister. Am Dienstag soll Schäuble dann zum Parlamentspräsidenten gewählt werden.

© Swen Pförtner/dpa Außenminister Sigmar Gabriel übt deutliche Kritik an Wolfgang Schäuble im Hinblick auf seine Amtszeit als Finanzminister. Am Dienstag soll Schäuble dann zum Parlamentspräsidenten gewählt werden.

Vor der Wahl von Wolfgang Schäuble (CDU) zum Bundestagspräsidenten übt Außenminister Sigmar Gabriel scharfe Kritik am scheidenden Kabinettskollegen. Schäuble habe Europa in einen "Scherbenhaufen" verwandelt, "der jetzt von anderen wieder mühsam zusammengesetzt werden muss", sagte der SPD-Politiker dem Redaktionsnetzwerk Deutschland.

"In Europa ist es Schäuble gelungen, nahezu alle EU-Mitgliedsstaaten gegen Deutschland aufzubringen. Deutschland gilt als Oberlehrer, der anderen immer wieder Vorschriften zum Sparen machen will", kritisierte Gabriel.

Natürlich habe der CDU-Politiker "vieles richtig gemacht", räumte Gabriel ein. Allerdings sei er in einer Zeit niedrigster Zinsen Finanzminister gewesen und habe den guten Haushalt der Tatsache zu verdanken, dass Deutschland pro Jahr 20 Milliarden Euro an Zinsen spare.

Gabriel betonte, er gönne Schäuble "von Herzen" das künftige Amt. "Die Rechtspopulisten der AfD werden schnell merken, dass Wolfgang Schäuble Form und Inhalt demokratischer Willensbildung im Deutschen Bundestag durchsetzen wird", betonte der Außenminister. Schäuble war seit 2009 Finanzminister. An diesem Dienstag soll der 75-Jährige zum Parlamentspräsidenten gewählt werden.

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