Generation Smartphone: Welche App brauche ich?

21.9.2018, 19:27 Uhr
Generation Smartphone: Welche App brauche ich?

© Ico Maker - stock.adobe.com

Facebook: Auf der weltweit beliebtesten Sozialen Plattform tummeln sich mehr als 2,3 Milliarden Nutzer, in Deutschland sind es rund 30 Millionen Menschen. Nutzer erstellen ein sogenanntes Profil, das mit Inhalten wie beispielsweise Fotos, Videos oder Angaben zu persönlichen Vorlieben oder Ereignissen gefüllt wird. Miteinander vernetzt werden die Profile mit sogenannten Freundschaftsanfragen, die jeder Nutzer per Mausklick versenden kann und die vom Gegenüber bestätigt werden müssen. Auf einer virtuellen Pinnwand können Beiträge veröffentlicht und öffentlich sichtbare Kommentare hinterlassen werden. Für besonders gelungene Posts (Beiträge) gibt es sogenannte "likes" (abgeleitet von engl. to like = mögen).

Neben Privatpersonen können auch Gruppen, Organisationen, und Unternehmen Seiten erstellen. Beiträge von Freunde oder Seiten, die man abonniert hat, erscheinen in einer sogenannten Timeline (deutsch: Zeitleiste oder Chronik). Für seine Rolle als Verbreitungskanal von mitunter falschen Nachrichten und Informationen hagelt es oft Kritik für Facebook.

Anmeldung per Handynummer

WhatsApp: Der aktuell beliebteste sogenannte Instant-Messaging-Dienst ist quasi der Nachfolger der SMS. Der Unterschied: Während SMS über das Telefonnetz versendet werden, finden Instant Messages den Adressaten über das Internet. Das heißt allerdings auch: Haben Sender oder Empfänger keinen Zugang zum Internet, beispielsweise im Ausland, kann der Dienst nicht funktionieren. Per WhatsApp können Nutzer Textnachrichten, Bild-, Video- und Ton-Dateien sowie Standortinformationen, Dokumente und Kontaktdaten austauschen. Auch Internet-Telefonie ist möglich. Die einzelnen Nutzer melden sich mit ihrer individuellen Handynummer an. Der Name WhatsApp leitet sich ab aus der englischen Begrüßung "What‘s up?" (deutsch: Was ist los?) und der Bezeichnung App für Anwendungssoftware für Smartphones und Tablets. Seit 2014 gehört WhatsApp zu Facebook – Grund genug für Datenschützer, sich über Sicherheitslücken und die kommerzielle Nutzung der Nutzerdaten zu sorgen.

Weitere Messaging-Dienste wie beispielsweise Threema oder Viber funktionieren nach dem gleichen Prinzip. Die Voraussetzung ist lediglich, dass die Gesprächspartner die gleiche App benutzen. Facebook zwingt seinen Kunden den eigenen Messenger quasi auf: Wer per Smartphone oder Tablet mit seinen Facebook-Kontakten kommunizieren möchte, muss dazu eine gesonderte App herunterladen.

Die App Kik ermöglicht ebenfalls das Versenden von Nachrichten – allerdings wird der Gesprächspartner nicht an seiner Telefonnummer "erkannt", sondern an einem selbstgewählten Namen. Wer sich genau hinter diesem Namen verbirgt, ist so kaum nachzuvollziehen.

Filter und Effekte

Instagram: Auf dieser Plattform teilen Nutzer ausschließlich Fotos, kurze Video-Sequenzen und sogenannte Storys (zu deutsch: Geschichten), die aus einer chronologischen Abfolge von Inhalten bestehen. Während Posts auf der eigenen Profilseite dauerhaft zur Betrachtung stehen, verschwinden die Storys nach genau 24 Stunden wieder.

Für besonders gelungene Posts gibt es "likes" oder öffentliche Kommentare, die unter den Beiträgen zu sehen sind, aber auch private Kommunikation ist möglich. Der User entscheidet, ob sein Profil grundsätzlich öffentlich – also für jeden sichtbar – ist, oder aktiviert den "Privat"-Modus. In dieser Einstellung können nur Abonnenten die eingestellten Bilder und Videos sehen. Ist man an den Beiträgen der Person interessiert, kann man dem Profil "folgen", also ein virtuelles Abonnement einrichten. Abonnenten werden auch Follower genannt (abgeleitet von engl. to follow = folgen). Um einem privaten Instagram-Konto folgen zu können, muss eine Anfrage gesendet werden, die der Kontoinhaber annehmen oder auch ablehnen kann. Öffentlichen Accounts kann jeder ohne Anfrage folgen.

Snapchat: Die Video- und Bilder-Plattform war der Vorreiter in Sachen Posts, die nach 24 Stunden wieder verschwinden und sich selbst "zerstören". Diese Technik bieten mittlerweile mehrere Plattformen an. Das Besondere an Snapchat: Der Nutzer hat keine Profilseite, die mit unterschiedlichen Inhalten bestückt werden kann, sondern sendet lediglich seine zeitlich begrenzt sichtbaren Medien an ausgewählte Empfänger. Macht das Gegenüber einen Screenshot – also ein Foto vom Bildschirm –, wird der Absender darüber informiert.

Der Clou bei Snapchat: Die Beiträge können mit unzähligen Filtern, Effekten und amüsanten Zusätzen verändert und verschönert werden.

Vom Hashtag bis zum "match"

Twitter: Der Kurznachrichtendienst (abgeleitet von engl. to tweet = zwitschern) macht auf seiner Plattform jeden zum sogenannten Mikroblogger. Das heißt, dass sich Privatpersonen, Personen des öffentlichen Lebens, Organisationen und Unternehmen ihrer Umwelt mitteilen können. Die telegrammartigen Nachrichten bestehen aus bis zu 280 Zeichen (früher 140), auch Fotos und Videos können den sogenannten Tweets hinzugefügt werden. Nachrichten, die über 280 Zeichen hinausgehen, können virtuell aneinandergeheftet werden. Mit sogenannten Hashtags, dem Rautezeichen #, können die Beiträge Überbegriffen zugeordnet und so leichter gefunden werden. Beiträge anderer Nutzer können favorisiert, geteilt oder mit einem eigenen Tweet kommentiert werden. Nachrichten verbreiten sich über das Netzwerk rasend schnell. Diesen Umstand machen sich auch Journalisten, Meinungsführer und Politiker zunutze. Der wohl bekannteste ist US-Präsident Donald Trump, der seine Tiraden gerne per Tweet loslässt.

Tinder: Die Dating-App, die übersetzt Zunder heißt, stellt Nutzer einander virtuell vor, deren vorher eingestellte Parameter (Geschlecht, Alter, Entfernung voneinander) aufeinander zutreffen. Die App zeigt den flirtwilligen Nutzern das Profil des jeweils anderen. Zu sehen sind zunächst Fotos, Alter und eine kurze selbstverfasste Beschreibung. Der Betrachter entscheidet, ob er Interesse hat – oder eben nicht. Nur, wenn beide Tinder-Nutzer unabhängig voneinander Interesse bekundet haben, vermeldet die App ein sogenanntes "match" (zu deutsch: Übereinstimmung, aber auch Streichholz) und eröffnet einen Kommunikationskanal. Alles weitere ist dann den Nutzern überlassen.

Musik und Unterhaltungsbeiträge

Spotify: Der Musikstreamingdienst hat die Art und Weise verändert, wie Musik gehört und vertrieben wird. Anstatt sich physische Kopien eines Liedes oder Albums zu kaufen – also Platten oder CDs –, erstellt der Spotify-Nutzer aus weit über 35 Millionen zur Verfügung stehenden Titeln eine ganz persönliche Wiedergabeliste, die über die App abgespielt wird. Das Basismodell von Spotify ist kostenlos und wird durch Werbung finanziert, die in regelmäßigen Abständen zwischen den Liedern abgespielt wird. Die werbefreie Variante, bei der dem Nutzer zusätzliche Funktionen zur Verfügung stehen, muss monatlich bezahlt werden.

YouTube: Das Videoportal dient gerade Jugendlichen als Informationskanal. Nutzer können kostenlos alle möglichen Arten von Clips ansehen und einstellen: Neben Filmausschnitten finden sich Musikvideos und zahlreiche weitere Unterhaltungsbeiträge. Neben professionell erstellten Inhalten gibt es auch zahllose selbstproduzierte Beiträge: Die Grundidee ist, dass jeder zum sogenannten YouTuber, also zum Publizisten, werden kann. Populäre YouTuber haben mitunter mehrere Millionen Abonnenten. Die Themenbereiche sind so vielfältig wie die Inhalte der Videoplattform selbst: So befassen sich die beliebtesten deutschen YouTuber mit Fußball, erklären tagesaktuelle Begriffe in Kurzform, lassen sich beim Videospielen zugucken oder geben Mode-, Kosmetik- und Lifestyleberatung.

Keine Kommentare