Häusliche Gewalt: Trump verliert engen Mitarbeiter

8.2.2018, 11:57 Uhr
Rob Porter (Mitte), der unter anderem für den Schriftverkehr Trumps und seinen Terminplan zuständig war, trat am Mittwoch wegen des Verdachts häuslicher Gewalt gegen seine Ex-Ehefrauen zurück.

© Evan Vucci/dpa Rob Porter (Mitte), der unter anderem für den Schriftverkehr Trumps und seinen Terminplan zuständig war, trat am Mittwoch wegen des Verdachts häuslicher Gewalt gegen seine Ex-Ehefrauen zurück.

Nach Vorwürfen häuslicher Gewalt ist ein enger Mitarbeiter von US-Präsident Donald Trump zurückgetreten. Stabssekretär Rob Porter werde das Weiße Haus verlassen, sagte Regierungssprecherin Sarah Sanders am Mittwoch. Es handele sich um eine persönliche Entscheidung des 40-Jährigen, er sei dabei nicht unter Druck gesetzt worden. Porter war im Westflügel des Weißen Haus unter anderem für den Schriftverkehr Trumps und seinen Terminplan zuständig und arbeitete eng mit Stabschef John Kelly zusammen.

Zwei Ex-Frauen Porters werfen Porter vor, sie vor mehreren Jahren körperlich und psychisch misshandelt zu haben. Er bestreitet das. Seine erste Frau Colbie Holderness sagte der Daily Mail, er habe sie während ihrer fünfjährigen Ehe wiederholt geschlagen und gewürgt. Die Boulevardzeitung veröffentlichte Fotos von Holderness, auf denen ihr linkes Auge offenbar blau angeschwollen ist. Die 37-Jährige sagte der Zeitung, die Verletzung sei entstanden, als Porter sie während eines Urlaubs in Italien geschlagen habe.

Falsche Tatsachen

Porter wies die Anschuldigungen zurück. Die Fotos seien vor 15 Jahren aufgenommen worden, er selbst habe sie gemacht. "Und die Realität dahinter ist nicht annähernd so, wie sie beschrieben wird", hieß es in einer Stellungnahme. Die Vorwürfe seien "falsch und empörend". Er sprach von einer "Schmierenkampagne".

Laut den Anschuldigen soll Rob Porter seine Ex-Frau vor 15 Jahren ein blaues Auge verpasst haben. Porter wies die Anschuldigungen als "Schmierenkampagne" zurück.

Laut den Anschuldigen soll Rob Porter seine Ex-Frau vor 15 Jahren ein blaues Auge verpasst haben. Porter wies die Anschuldigungen als "Schmierenkampagne" zurück. © Nicholas Kamm/afp

Porter agierte bei seiner Arbeit im Weißen Haus vor allem im Hintergrund, war aber stets nah am Präsidenten dran. Die New York Times berichtete, er habe unter anderem mitgeholfen, Trumps erste Rede zur Lage der Nation im Januar zu schreiben.

Eine persönliche Reaktion des Präsidenten zu dem Rücktritt gab es am Mittwoch nicht. Stabschef Kelly erklärte am Abend, er sei schockiert von den Anschuldigungen. "In unserer Gesellschaft gibt es keinen Platz für häusliche Gewalt. Ich stehe zu meinen früheren Äußerungen über Rob Porter, den ich seit meinem Amtsantritt als Stabschef kennengelernt habe und ich glaube, dass jeder Mensch das Recht hat, seine Reputation zu verteidigen." Die Daily Mail hatte am Dienstag aus einer Stellungnahme Kellys zitiert, in der er Porter als einen "Mann von wahrer Integrität" sowie als "Freund und Vertrauten" bezeichnete. 

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