Hetze in KZ-Gedenkstätte? Polizei ermittelt gegen AfD-Gruppe

31.8.2018, 10:59 Uhr
Hetze in KZ-Gedenkstätte? Polizei ermittelt gegen AfD-Gruppe

© dpa

Nachdem mehrere Medien über auffällige und teilweise hetzende Besucher in der KZ-Gedenkstätte Sachsenhausen berichtet hatten, stellt die Kriminalpolizei Brandenburg nun Anzeige: Es sind schwere Vorwürfe gegen eine Gruppe aus dem Wahlkreis von AfD-Fraktionschefin Alice Weidel. Nach Informationen des Tagesspiegel hatten sich insgesamt 17 Teilnehmer einer AfD-Reisegruppe vom Bodensee im Juli auf den Weg nach Brandenburg gemacht. Laut der Zeitung habe eine Regierungssprecherin bestätigt, dass der Ausflug vom Bundespresseamt finanziert worden ist.

Etwa sechs der Teilnehmer seien immer wieder durch Unterbrechungen, antisemitische Äußerungen aufgefallen. Nach Medienberichten hätten die Besucher die Verbrechen der Nazis verharmlost und mit Verbrechen der Alliierten verglichen. Außerdem berichtete der Tagesspiegel, dass die Gruppe die Funktion von Gaskammern in Zweifel gezogen und dem Referenten mangelnde Kompetenz vorgeworfen habe. Die Führung sei daraufhin abgebrochen worden. Eine Regierungssprecherin bestätigte laut rbb "antisemitische und historisch unhaltbare Äußerungen" von mindestens einer Person.

11 Kommentare