Hildegard Hamm-Brücher ist tot

9.12.2016, 11:45 Uhr
Hildegard Hamm-Brücher ist tot

© Peter Kneffel/dpa

Über Jahrzehnte prägte Hamm-Brücher die Politik der Liberalen, als Bundestagsabgeordnete und Staatsministerin im Auswärtigen Amt unter Außenminister Hans-Dietrich Genscher. "Mit ihr verliert Deutschland eine große liberale Persönlichkeit", sagte der bayerische FDP-Landeschef Albert Duin.


Hamm-Brücher wurde 1921 in Essen geboren, sie wuchs in Berlin auf. 1948 zog die promovierte Chemikerin für die FDP in den Münchner Stadtrat ein.

Die Krönung ihrer Laufbahn blieb ihr versagt: Hamm-Brücher kandidierte 1994 für das Amt des Bundespräsidenten. Doch im dritten Wahlgang opferte ihre Partei sie dem Koalitionskalkül - Staatsoberhaupt wurde Unionskandidat Roman Herzog. 

Nach 50 Jahren in der FDP gab Hamm-Brücher 2002 ihr Parteibuch ab - wegen antiisraelischer Äußerungen des damaligen Parteivizes Jürgen Möllemann. 2015 verschlechterte sich ihr Gesundheitszustand. Doch trotz zweier Oberschenkelhalsbrüche, Gedächtnislücken und Gleichgewichtsstörungen verfolgte sie die Entwicklungen in der Politik weiter.

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