Kommentar: Darum ist die Burka ein Sicherheitsrisiko

1.12.2015, 06:00 Uhr
Kommentar: Darum ist die Burka ein Sicherheitsrisiko

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Ilse Aigner residiert nur etwa 15 Minuten entfernt von den Luxusboutiquen auf der Münchner Maximilianstraße. Den Schaufensterbummel oder gar den Besuch in den Geschäften sollte sich die bayerische Wirtschaftsministerin in nächster Zeit aber lieber verkneifen. Denn die Inhaber werden wohl wenig erpicht darauf sein.

Schließlich hat die 50-Jährige einen richtigen und mutigen Vorschlag gemacht, der jedoch den Boutiquebesitzern das Geschäft vermiesen dürfte: Aigner will die Vollverschleierung, (langes Gewand plus Gesichtsschleier) verbieten lassen. Und: Dieses Verbot des Niqab – im Sprachgebrauch fälschlich als Burka bezeichnet, die es in ihrer Netzform fast nur in Afghanistan gibt – soll auch für arabische Touristinnen gelten. Sie sind für die gut gefüllten Geldbeutel ihrer Ehemänner bekannt.

Unter dem Gewand lassen sich Waffen verstecken

Man könnte über Aigner spotten, dass sie sich kürzlich selbst in Teheran ein Kopftuch umgebunden hat. Doch gerade damit argumentiert sie kühl und folgerichtig: So wie sie sich selbst an Landesgebräuche und -gesetze gehalten habe, erwarte sie es auch von muslimischen Touristinnen.

Das Tragen der Burka ist ein Sicherheitsrisiko. Unter dem Gewand lassen sich Waffen verstecken, mit Gesichtsschleier werden Frauen wie Männer unidentifizierbar. Das ist bei der derzeitigen Sicherheitslage nicht hinnehmbar.

Dass alle Niqab-Trägerinnen unterdrückt sind, stimmt allerdings so auch nicht: Viele fühlen sich gerade durch die Einhaltung dieser archaisch-wahabitischen Lesart des Islam, die der Ideologie der Terrormiliz IS zugrunde liegt, westlichen Frauen überlegen. Sie glauben, nur wer sich genauso verschleiere wie sie, sei gottgefällig und tugendhaft. Dabei kann die Mehrheit der muslimischen Gelehrten aus dem Koran gar keinen Gesichtsschleier ableiten.

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