Kommentar: Schöpfung kein Zufall?

Amerikanischen Wissenschaftlern ist eine hochinteressante Entdeckung gelungen. Sie fanden Bakterien, die sich von Arsen ernähren können. Arsen ist ein Schwermetall, das früher für Giftmorde eingesetzt wurde. Die Kleinstlebewesen im Mono Lake können es aber nicht nur verstoffwechseln, sie setzen es sogar als Baustein des Lebens in ihrem Erbgut ein.

Eine ganz ähnliche Entdeckung gelang bereits zu Beginn der achtziger Jahre. In der unmittelbaren Umgebung von Vulkanen der Tiefsee, den „schwarzen Rauchern“ (über-)leben Bakterien in kochend heißem Wasser, die sich von Schwefel ernähren. Aber nicht nur Bakterien gedeihen in einem vom Vulkan vergifteten Wasser, das saurer als Essig ist, sondern ganze Ökosysteme, deren Besonderheit ist, dass sie ohne Licht existieren können.

Leben gibt es also auch unter Bedingungen, die wir als komplett lebensfeindlich einstufen. Das elektrisiert die Forscher, denn bislang hielt man Leben nur auf solchen Planeten für möglich, die der Erde ähneln, weshalb die Astronomen fleißig nach ihnen Ausschau hielten. Nun sieht es ganz so aus, als könnten auch die brodelnde Venus oder der ausgekühlte Mars Leben tragen, von den Milliarden und Abermilliarden Planeten in unserer Galaxis ganz abgesehen. So macht es eine Entdeckung auf der Erde immer wahrscheinlicher, dass in absehbarer Zeit auch auf fernen Welten Lebewesen gefunden werden.

Wie entsteht überhaupt Leben? Die Idee vom Blitz, der in die warme „Ursuppe“ einschlägt, gilt inzwischen als überholt. Langkettige Moleküle als Grundbausteine des Lebens könnten auch dann entstanden sein, als die Erde in ihrer Frühgeschichte vollständig vergletschert war. An Eiskristallen könnten sich prä-organische Verbindungen abgelagert und deren Struktur übernommen haben. Leben aus dem Eis – auch hier ein Hinweis darauf, dass es dort sprießen und gedeihen kann, wo es eigentlich gar nicht sein dürfte.

Bislang herrscht in der Wissenschaft die Überzeugung, dass sowohl das Leben wie das Universum nur durch Zufall entstanden sind – allerdings durch eine Kette von Zufällen, von denen jeder einzelne äußerst unwahrscheinlich ist. Dass wir nun eine Allgegenwart des Lebens im gesamten Kosmos vermuten dürfen – auch wenn die Zufallsbedingungen lebensfeindlich sind –, legt den Gedanken nahe: Die Entstehung des Lebens und des Universums ist kein Zufall. Es sieht vielmehr so aus, als habe eine Entwicklung stattgefunden, die geplant war.