Kritik an Spahn: Bambergs Erzbischof fordert höheres Hartz-IV

14.3.2018, 19:28 Uhr
Um klare Worte nicht verlegen: Bambergs Erzbischof Ludwig Schick.

© Nicolas Armer/dpa Um klare Worte nicht verlegen: Bambergs Erzbischof Ludwig Schick.

Der Bamberger Erzbischof Ludwig Schick nannte Spahns Aussagen in der Augsburger Allgemeinen "von der Wirklichkeit nicht gedeckt und unüberlegt". "Hartz IV reicht gerade zum Überleben", sagte Schick.

Das Grundproblem sei, dass zu viele Menschen in Deutschland auf Hartz IV und auf Tafeln angewiesen seien. "Ich erhoffe mir von der großen Koalition jetzt ganz konkrete Schritte, zum Beispiel eine weitere Erhöhung der Hartz-IV-Sätze; diese steigen nicht entsprechend der Lebenshaltungskosten. Es muss auch mehr Hilfen geben, um aus Hartz IV herauszukommen."

Schick thematisiert auch die AfD 

Spahn hatte kürzlich gesagt, niemand in Deutschland müsste hungern, wenn es die Tafeln nicht gäbe. Mit Hartz IV habe "jeder das, was er zum Leben braucht". Das sorgte für scharfe Kritik. Eine Petition fordert, der CDU-Politiker solle einen Monat von der Grundsicherung leben. 

Der Bamberger Erzbischof Schick kündigte in der Augsburger Allgemeinen eine härtere Auseinandersetzung der katholischen Kirche mit der AfD an. "Wir müssen uns mit jedem einzelnen rassistischen Thema und jeder populistischen Äußerung beschäftigen und das unmissverständlich." Von AfD-Politikern gebe es Äußerungen, die nicht mit dem christlichen Menschenbild vereinbar seien. Die Kirche müsse jedoch auch mit AfD-Vertretern diskutieren.

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