Kurden drohen der Türkei mit heftigen Widerständen

14.3.2018, 21:52 Uhr
Kurden drohen der Türkei mit heftigen Widerständen

© DELIL SOULEIMAN/ AFP PHOTO

Die Kurden im nordsyrischen Gebiet Afrin haben der türkischen Armee mit massiver Gegenwehr gedroht. "Wir werden den Widerstand fortsetzen, was immer es kosten wird", sagte der Sprecher der Kurdenmiliz YPG in Afrin, Brosik Hassakah, am Mittwoch. Die Offensive auf die Region ziehe sich bereits seit fast zwei Monaten hin, noch immer schlügen die kurdischen Einheiten die Angriffe "der türkischen Armee und der Söldner" zurück, erklärte er weiter.

Hassakah reagierte auf eine Rede des türkischen Präsidenten Recep Tayyip Erdogan in Ankara. Dort sagte er am Mittwoch: "Ich hoffe, dass Afrin, so Gott will, bis zum Abend vollkommen fallen wird." Aus dem Präsidialamt wurde später präzisiert, Erdogan hoffe, dass die Einkesselung der Stadt Afrin bis zum Abend vollkommen abgeschlossen sei – nicht, dass die Stadt bis zum Abend vollständig erobert sei.

Nach Angaben der Syrischen Beobachtungsstelle für Menschenrechte wurden am Mittwoch bei heftigen Artillerie- und Luftangriffen der türkischen Armee auf die Stadt Afrin mindestens zehn Zivilisten getötet, darunter vier Kinder. Weitere 34 Zivilisten seien verletzt worden. Die Türkei und syrische Verbündete hatten die Offensive auf die YPG in Afrin am 20. Januar begonnen. Seitdem starben nach Angaben der Menschenrechtsbeobachter dort mindestens 225 Menschen, darunter 36 Kinder.

Ankara stuft die Kurdenmiliz YPG wegen ihrer engen Verbindungen zur verbotenen kurdischen Arbeiterpartei PKK als Terrororganisation ein. Die Stadt Afrin und das Umland sind bis auf einen Korridor belagert. Dieser kann Aktivisten zufolge nicht passiert werden, weil er im Schussfeld der türkischen Truppen liegt. Mehr als 300 000 Menschen sollen in der Region eingeschlossen sein. 

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