Leere Plätze am 1. Mai: Geht es den Arbeitnehmern zu gut?

1.5.2015, 06:00 Uhr
Deutschland steht gut da, braucht es den 1. Mai noch? Wirtschaftswissenschaftler Rudolf Hickel meint, dass die blanken Zahlen trügen.

© Björn Bischoff Deutschland steht gut da, braucht es den 1. Mai noch? Wirtschaftswissenschaftler Rudolf Hickel meint, dass die blanken Zahlen trügen.

Rudolf Hickel will es gar nicht leugnen. Die wichtigsten wirtschaftlichen Kennzahlen stimmen, Deutschland steht gut da. Und doch, sagt der Wirtschaftswissenschaftler, sind die Zahlen trügerisch. "Mit dem Rückgang der registrierten Arbeitslosigkeit ist die Zahl der prekär Beschäftigten massiv gestiegen. Der Kampf gegen prekäre Arbeit ist einer der Hauptgründe, warum der DGB zur Kundgebung ruft.

Bundesweit sind diesem Aufruf in den vergangenen Jahren aber immer weniger Menschen gefolgt. "Insgesamt finden solche Massenveranstaltungen nicht mehr so starke Resonanz", gesteht Hickel zu. "Das hängt mit dem Freizeitverhalten zusammen. Viele Menschen verlassen sich womöglich  nach dem Motto ,Die werden das schon machen´ auf die Gewerkschaften." In den Betrieben seien die aber nach wie vor stark verankert. Für die Kundgebung am Nürnberger Kornmarkt ist Hickel ohnehin überzeugt: "Der Platz wird bis in die Seitenstraßen rappelvoll sein."

Am 1. Mai wird auch in Nürnberg und Fürth demonstriert, was für Verkehrsbehinderungen sorgt. Eine Übersicht der Sperrungen gibt es hier.
 

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