Mehr als 170 Tote seit Ende der Waffenruhe in Aleppo

24.9.2016, 15:10 Uhr
Mehr als 170 Tote seit Ende der Waffenruhe in Aleppo

© dpa

In der umkämpften syrischen Stadt Aleppo sind seit Ende der Waffenruhe mehr als 170 Menschen getötet worden. Unter den Opfern seien auch 26 Kinder, teilte die Syrische Beobachtungsstelle für Menschenrechte am Samstag auf Anfrage der Deutschen Presse-Agentur mit. Am Samstag erschütterten massive Luftangriffe der syrischen Armee und ihrer Verbündeten den dritten Tag in Folge den von Rebellen gehaltenen Ostteil der Stadt. Dort harren noch mehr als 250.000 Menschen unter widrigsten Umständen aus.

Eine zwischen Russland und den USA vereinbarte Waffenruhe hatte nicht einmal eine Woche lang gehalten. Die schweren Bombardements bedeuten nach den Worten von UN-Syrienvermittler Staffan de Mistura "eine Rückkehr zum offenen Konflikt". Aus seiner Sicht sei es die schlimmste humanitäre Tragödie seit dem Zweiten Weltkrieg, sagte de Mistura dem arabischen Sender Al-Dschasira.

Syriens Machthaber Baschar al-Assad hatte vor Wiederaufnahme der Luftangriffe auf Aleppo am Donnerstag eine Bodenoffensive angekündigt, um die Stadt vollständig zurückzuerobern.

Raketen seien am Samstag auf mindestens 13 Bezirke im heftig umkämpften Ostteil niedergegangen, teilte die Syrische Beobachtungsstelle für Menschenrechte mit. Mindestens 25 Menschen seien dabei gestorben. Die Rettungshelfer der Weißhelme berichteten von mehr als der doppelten Zahl und Hunderten Verletzten.

Ein Aktivist sagte, Artilleriefeuer und international geächtete Fassbomben würden die Rettungsmaßnahmen für die unter den Trümmern verschütteten Menschen erschweren. Im Umland Aleppos rückten Regimetruppen nach Gefechten gegen die Aufständischen vor.
 

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