Merkel sieht "klare Beweise" für syrischen Chemie-Angriff

10.4.2018, 15:59 Uhr
Bei ihrem Treffen mit dem ukrainischen Präsidenten Petro Poroshenko äußerte sich Bundeskanzlerin Angela Merkel auch zu dem vermeintlich syrischen Giftgasangriff, den sie scharf verurteilte.

© Odd Andersen/afp Bei ihrem Treffen mit dem ukrainischen Präsidenten Petro Poroshenko äußerte sich Bundeskanzlerin Angela Merkel auch zu dem vermeintlich syrischen Giftgasangriff, den sie scharf verurteilte.

Das sagte sie am Dienstag bei einer Pressekonferenz mit dem ukrainischen Präsidenten Petro Poroschenko in Berlin. Sie fügte hinzu: "Es ist schon erschütternd, muss ich sagen, dass nach so vielen internationalen Diskussionen und Ächtungen immer wieder dort Chemiewaffen eingesetzt werden. Und davon müssen wir leider ausgehen."

Merkel unterstützte eine Dringlichkeitssitzung des UN-Sicherheitsrats zu dem mutmaßlichen Giftgaseinsatz und forderte eine klare Verurteilung. "Wir müssen da eine sehr, sehr deutliche Sprache sprechen."

Eindeutiger Beweis fehlt

Nach Angaben von Hilfsorganisationen war in der Nacht zum Sonntag eine Fassbombe mit Chemikalien über der syrischen Stadt Duma abgeworfen worden. Mehr als 150 Menschen sollen dabei umgekommen sein. Syrien und sein enger Partner Russland bestreiten dies.

Die UN-Mitarbeiter in Syrien können die Berichte der Hilfsorganisationen bisher nicht verifizieren. Russland hat die mutmaßliche Giftgasattacke in Syrien als einen von Rebellen inszenierten Vorfall eingestuft und unabhängige Experten eingeladen, sich selbst ein Bild vor Ort zu machen.

Merkel sagte zu diesem Vorschlag: "Das kann auch meinetwegen nochmal nachgeprüft werden. Aber das hilft uns bei der Verurteilung des Falles jetzt nicht weiter."

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